2014 verlor er seine Frau Alice und alle Pläne, die Köbi Kuhn, 74, für seine Rente geschmiedet hatte, verfielen zu Staub. Doch dann kam Jadwiga. Der ehemalige Trainer der Schweizer Nati und die 13 Jahre jüngere Polin reisten mit dem Kreuzfahrtschiff um die Welt, zogen zusammen und teilen seither ihr Leben.
Erst kürzlich heiratete Köbi National seine Jadwiga. Ein Schritt mehr in die Abhängigkeit, wie ein Journalist in der aktuellen Weltwoche anprangert. Gemäss diesem Artikel soll Jadwiga Cervoni den lang geplanten Umzug Kuhns in seine Zürcher Heimat Wiedikon gestoppt und ihn dazu überredet haben, in Birmensdorf ein gemeinsames Heim zu beziehen.
Und auch wer Köbi über seine Handynummer erreichen will, der landet nun direkt bei seiner Frau. Seine frühere E-Mailadresse löschte sie und ersetzte sie durch eine gemeinsame. Auch die Körperpflege übernimmt Frau Cervoni Kuhn: Nasenhaare, Fussnägel, Kaffeekonsum, über alles hat sie die Oberhand.
Sogar ums Budget von Köbi National kümmert sich die ehemalige Leiterin einer Kinderkrippen-Kette. Für Home-Storys und Reportagen verlangt sie mindestens 5000 Franken und das Projekt um die Biografie ihres Mannes stoppte sie nach anfänglicher Einigung noch am Tag der Vertragsunterzeichnung. Der Grund: Das Honorar von 10'000 Franken sei zu niedrig für einen Ex-Nationaltrainer.
Das Paar verbringe seine Zeit mit reisen und Köbi kümmere sich in seiner Freizeit um den heimischen Gartenteich und füttere die asiatischen Enten. Im Oktober wird Köbi Kuhn 75 Jahre alt. Den Geburtstag feiert er mit seiner Jadwiga. Und wer weiss, vielleicht geniesst er es auch, dass er sich auf seine alten Tage nicht mehr selber um alles kümmern muss.