SI: Wer ist denn Ihr bester Freund?
Melanie Winiger: Mein Mann Andres. Und ich bin seine beste Freundin.
Wie gelingt Ihnen das?
Wir haben uns versprochen, dass wir nicht nur ein Liebes-, sondern auch ein Freundespaar bleiben.
Menschen und Beziehungen verändern sich.
Natürlich! Aber zwischen mir und Andres bestand von Anfang an dieses intensive freundschaftliche Band. Bis jetzt ist es nie zerrissen.
Gute Freunde trinken auch mal ein Bierchen. Und Sie beide?
Ich liebe es, mit Andres in den Ausgang zu gehen. Wir amüsieren uns dann wie Frischverliebte.
Was macht Ihre Beziehung sonst noch lebendig?
Andres ist der ruhende Pol, ich bin der Luftibus. Er erdet mich, ich reisse ihn mit. Plötzlich haben wir Lust auf einen Schauspiel-Workshop in London. Oder spazieren im Wald, diskutieren über Politik oder Religion. Langweilig wirds uns nie.
Sie gelten nicht als schüchtern, nennen die Dinge beim Namen. Haben Sie auch mal Streit mit Ihrem Mann?
Aber sicher. Wir sind ja ein Paar wie jedes andere auch. Andres kritisiert mich, sagt mir seine Meinung und meistens …
… meistens?
… hat er recht (Melanie bricht in schallendes Gelächter aus).
Es scheint, dass Sie den idealen Partner gefunden haben. Gehört zu Ihrer Planung ein gemeinsames Kind?
Aus meiner Sicht kann man so was nicht planen. Aber ja, Stress und ich haben diesen Wunsch. Bis es so weit ist, geniessen wir meinen Sohn Noël.
Noël ist mittlerweile acht Jahre alt. Wie macht er sich?
Mein Bub besucht die erste Klasse und sitzt freiwillig in der ersten Reihe. Mir wäre so was als Schülerin nie in den Sinn gekommen. Das sagt alles! Er ist ein logisches und überlegtes Kind.
Haben Sie es nie bereut, so früh Mutter geworden zu sein?
Wie meinen Sie das?