Als Stefania Pagano 15 Jahre alt ist, merkt sie im Musikunterricht der Diplommittelschule, dass ihr Singen liegt. Dabei hätte die inzwischen 33-jährige Baslerin doch schon viel früher darauf kommen können. Denn: Ihre markante, tiefe und rauchige Stimme fällt auf. Am Samstag, 22. Februar 2014, will sie genau mit diesem Wiedererkennungswert in der zweiten Staffel von «The Voice of Switzerland» Eindruck schinden. Mit welchen Qualitäten sie die Jury sonst noch um den Finger wickeln will, verrät das Gesangstalent im Interview mit SI online.
SI online: Warum haben Sie sich bei «The Voice of Switzerland» angemeldet?
Stefania Pagano: Ein guter Freund hat mich dazu überredet - bereits bei der ersten Staffel. Ich hab die Anmeldung jedoch zu spät abgeschickt, so dass ich nicht mehr teilnehmen konnte. Die Show-Produzenten haben meine Bewerbung aber aufbewahrt und mich dieses Jahr zum Casting eingeladen.
Haben Sie sich besonders darauf vorbereitet?
Eigentlich nicht. Weil die Einladung in meinem Spam-Ordner gelandet ist, blieb mir vor dem Termin nicht mehr viel Zeit. Ich konnte gerade noch rechtzeitig drei Lieder suchen und einstudieren.
Wie haben Sie davon erfahren, dass Sie bei den Blind Auditions antreten dürfen?
Der Anruf kam, als ich am Arbeiten war. Ich bin kurz raus und jubelte danach so laut, dass es wohl die ganze Stadt gehört hat. (Lacht)
Womit haben Sie überzeugt?
Ich habe ein Markenzeichen, das ist meine voluminöse, tiefe Stimme. Sie ist rauchig, kratzig und soulig. Mir ist schon oft gesagt worden, dass sie einen grossen Wiedererkennungswert hat. Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass das Gesamtpaket gestimmt hat. Ich bin ein Tempramentbündel und falle auf.
Inwiefern?
Ich habe eine laute Stimme. Das kommt sicher daher, dass ich Italienerin bin. Ich rede auch viel und gerne.
Das klingt nach einem gesunden Selbstbewusstsein.
Ja, ich weiss, was ich will. Dennoch bedeutet das nicht, dass ich nicht auch unsicher sein kann.
Haben Sie also doch auch Angst vor der grossen Bühne?
Angst habe ich eher davor, dass sich kein Stuhl umdreht. Da wäre ich wirklich sehr enttäuscht. Aber es reizt mich, zu erfahren, was Profis von meiner Stimme halten.
Und was tun Sie, wenn sich alle vier Coaches umdrehen?
Dann würde ich am liebsten in Stress' Team. Er ist so ein lebensfroher, lockerer Typ. Er lässt die Leute so sein, wie sie sind. Das gefällt mir. Was die Musikrichtung angeht, wäre aber auch Marc Sway interessant. Denn ich singe am liebsten funkige Soul-Nummern.
Schreiben Sie denn auch eigene Songs?
Das würde ich gern, aber leider ist mein Englisch dafür zu schlecht. Und Deutsch liegt mir nicht so beim Gesang.
Und Italienisch?
Irgendwie wäre mir das zu persönlich. Dadurch, dass das meine Muttersprache ist, ich würde mich wohl zu exponiert fühlen.
Was erhoffen Sie sich von «The Voice of Switzerland»?
Dass ich gewinne, natürlich. Ich möchte herausfinden, wie weit ich gehen kann, was alles möglich ist. Schliesslich brauchst du bei einer solchen Show nicht nur eine gute Stimme, sondern auch starke Nerven.
Fiebern Ihre Eltern auch mit? Und: Wie stehen die zu ihren Karriereplänen?
Meine Eltern haben immer gesagt, ich solle erst etwas Anständiges lernen. Als ich als 16-Jährige bis spätnachts in einem Bandraum mit vier Jungs gejammt habe, war ihnen etwas unwohl. Doch jetzt freuen sie sich riesig, sie sind fast aufgeregter als ich. Meinen Vater habe ich noch nie so glücklich gesehen. Er lächelt die ganze Zeit.