In ihrem Buch «Wie Mutter sein» schreibt Michèle Roten, 34, darüber, wie die Welt einer Frau aussieht, sobald sie ein Baby zur Welt bringt. So habe der Mann ihrer Meinung nach - sofern die Frau nichts dagegen unternimmt - weniger Verantwortung und das Bedürfnis nach Nähe wird plötzlich einzig und allein vom Kind gedeckt. Wie sehen das andere Schweizer Mütter? Christina Surer, 39, Ursula Wyss, 39 und Ladina Blumenthal, 30, haben mit der «Schweizer Illustrierten» über einige Buchpassagen gesprochen.
Seit acht Monaten ist Rennfahrerin Christina Surer stolze Mutter einer Tochter. Wenn es darum geht, auf Emily Grace zu Hause aufzupassen, will sie ganz klar «Chef Baby» sein und ihren Mann möglichst wenig mit der Kleinen alleine lassen. Damit auch ja nichts schief läuft. Ladina Blumenthal und ihr Mann Renzo Blumenthal, 36, hingegen haben die Aufgabenverteilung nach drei gemeinsamen Kindern schon eher im Griff. Wenn sie mal müde ist, nimmt der Ex-Mister-Schweiz den Nachwuchs einfach mit in den Stall. Die 30-Jährige muss neben der Erziehung schliesslich auch noch den Haushalt schmeissen. Dafür, dass sie «nur» Hausfrau ist, musste sich die Bauernfrau schon oft rechtfertigen.
Wenn es um die Hausarbeit und das Ausüben einer Erwerbstätigkeit geht, vertritt Gemeinderätin Ursula Wyss einen ganz klaren Standpunkt: Es muss sich für eine Mutter lohnen, arbeiten zu gehen. Die Politikerin fordert eine gesellschaftliche Anerkennung für Familien, hält aber trotzdem nicht viel von der Familieninitiative, über die am 24. November abgestimmt wird. «Einen Steuerabzug vorzunehmen, ohne Aufwendungen für externe Kinderbetreuung zu haben, widerspricht den elementarsten Steuergrundsätzen: Ohne Pendeln gibts auch keinen Pendlerabzug.»
Obwohl die drei Frauen froh sind, Mütter sein zu dürfen, wollen sie weiterhin auch Frauen bleiben. Doch schlaflose Nächte und die zusätzlichen Schwangerschaftskilos hinterlassen ihre Spuren: «Ich laufe im Jogginanzug rum, fühle mich weder schön noch sexy und habe ein paar Kilos zu viel», gesteht Christina Surer. Auch Ladina Blumenthal musste sich erst an Kleidergrösse 40 gewöhnen und mit dem Druck klar kommen. Erst als das dritte Kind unterwegs war, konnte sie sich endlich entspannen und ihr Mutterglück einfach geniessen.
Mutterglück? Das bedeutet vor allem, dass das Neugeborene das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit plötzlich komplett abdeckt. «Es ist schon so: Auf die Papis wartet anfangs eine Durststrecke», sagt Surer. Zum Glück dauere diese Phase aber nicht ewig und man könne mit der Zeit auch wieder nur als Paar weggehen, fügt Ursula Wyss hinzu, die neben Lyonel, 2, noch einen 15-jährigen Sohn hat.
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