Punkt fünf Uhr morgens: Der «Urknall» über dem Luzerner Seebecken eröffnet die Fasnacht in der Zentralschweizer Stadt.
«Heute habe ich zum ersten Mal den Urknall verpasst», sagt Miss Schweiz 2010 Kerstin Cook. «Ich musste mit meinem Hund zum Tierarzt.» Dennoch ist ihr Fasnachts-Programm voll: Ihr ganzes Wochenende verbringt die 28-Jährige in der Stadt. Am Dienstag besucht sie zum Abschluss der Fasnacht das traditionelle Monsterkonzert.
Eine Zürcher Freundin begleitet Cook. «Sie ist eine offene Person, daher brauchte es keine Überredungskünste. Ich finde, jeder muss die Fasnacht hautnah erlebt haben», so die Ex-Miss.
«Als Kind hatte ich Angst vor Bäbis»
Dieses Jahr besuchen die beiden Frauen als Horror-Figur «Annabelle» die Fasnacht. Cook liebt Horrorfilme, mag aber keine Puppen. «Als Kind hatte ich keine Bäbis, weil ich Angst vor ihren Gesichtern hatte», sagt sie. Deshalb ist Annabelle – einer US-Legende nach eine Puppe, die von einem Dämon besessen ist – das ideale Fasnachtskostüm für das Model.
Cook kann sich noch genau an ihre erste Fasnacht erinnern. Ihr Grosi nähte für sie extra ein Prinzessinnenkleid. «Als Kind interessierten mich vor allem die Umzüge und die Süssigkeiten. Heute schätze ich die Bälle und Konzerte. Aber auch Guggemusig bis tief in die Nacht mag ich sehr.»
Als Krienserin ist das Model mit der Fasnacht aufgewachsen. «Für mich ist sie Tradition.» Cooks persönliches Highlight: Der Umzug nach ihrer Wahl zur Miss Schweiz. Zu Ehren der Schönheitskönigin wurde extra ein Wagen hergerichtet. «Das war so schön, es hat mich sehr berührt.»
Anja Zeidler ist keine Fasnächtlerin
Influencerin Anja Zeidler ist in Luzern grossgeworden. Und obwohl sie auch heute noch dort lebt, ist sie keine Fasnächtlerin. «Es ist schon fast eine Schande», gesteht die 24-Jährige. Obwohl sie sich jeweils fest vornehme, nicht hinzugehen, ziehe es sie dennoch unters Volk. «Ich ahne, dass es mich auch dieses Jahr spontan mitreissen wird und dass ich mich wieder auf den Spass einlasse.»
Früher war es noch ganz anders: «Meine Mama überlegte sich jeweils ein aufwändiges Sujet und nähte sich, meinem Bruder und mir Kostüme.» Ihre erste Fasnacht besuchte Zeidler im Alter von eineinhalb. Als kleiner Pinguin gemeinsam mit ihrem Bruder Jan, heute 26.
«Meine Zeit als Party-Girl ist vorbei»
An die Kinder-Fasnacht hegt Zeidler zwar gute Erinnerungen. Heute passe die fünfte Jahreszeit aber nicht mehr zu ihrem Lifestyle. «Meine Zeit als Party-Girl ist vorbei. Ich versuche, Orte mit vielen Alkoholisierten zu meiden. Die Hemmschwelle fällt an der Fasnacht komplett weg.»
Falls Zeidler doch noch mit ihren Freunden an die Fasnacht geht, werde sie sich verkleiden. «Ich will im Getümmel nicht bei jedem Schritt aufgehalten werden.»