Der Dienstagabend dürfte für SRF-Moderatorin Karin Frei, 48, in Zukunft strenger werden. Gleich zwei Kollegen hören mit der Leitung der Diskussionssendung «Club» auf, wie das SRF heute Mittwoch mitteilt.
Urs Gredig, 47, war langjähriger Moderator und TV-Auslandkorrespondent beim Schweizer Fernsehen. Er wird die letzte Sendung «Club» am 19. September bestreiten und dann eine neue Herausforderung bei CNNMoney Switzerland annehmen. Gredig wird dort die Position als Chefredaktor übernehmen. Damit endet seine SRF-Karriere nach 14 Jahren.
Gredig sprang für kranken Thomy Scherrer ein
Angefangen hatte Gredig beim SRF als Redaktor in der Abteilung Unterhaltung. 2004 wechselt er in die Redaktion der «Tagesschau», später moderiert er die Nachrichtensendung. 2013 zieht Urs Gredig nach Grossbritannien, um dort bis 2017 als Korrespondent zu arbeiten.
Im vergangenen April kehrt Gredig ins Leutschenbach zurück und springt als Moderator beim «Club» für den erkrankten Thomy Scherrer ein. Der 57-Jährige erlitt Ende 2016 einen Hirnschlag. Laut Mitteilung von SRF schreitet seine Genesung zwar gut voren, die Rehabilitation sei aber noch nicht abgeschlossen.
Scherrer: «Wie gut ich mich erholen werde, ist nicht vorhersehbar»
Deshalb habe Scherrer nun entschieden, die Moderation der Diskussionssendung abzugeben. «Die ‹Club›-Moderation ist ein Hochenergiejob. Wie gut ich mich punkto Energieressourcen erholen werde, ist derzeit noch überhaupt nicht vorhersehbar», begründet der TV- und Radio-Mann seinen Entscheid.
«Experten sprechen davon, dass man das erst nach einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren definitiv einschätzen kann. Kognitiv habe ich meine früheren Fähigkeiten praktisch wieder erreicht. Aus diesem Umstand heraus ist später ein niedrigprozentiges Radiopensum die realistische Berufsoption.»
Nachfolge für Scherrer ist noch offen
Wie es nun mit der zweiten Moderatorenstelle beim «Club» weitergeht, sei noch ganz offen, sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss. «Die Nachfolge von Thomy Scherrer ist noch nicht geregelt.» Man wisse erst vor Kurzem, dass Scherrer definitiv nicht zurückkommt, und dass Urs Gredig SRF verlässt. «Die Prozesse zur Regelung der Nachfolge sind jetzt erst am Anlaufen.»