Genau eine Woche nach dem tragischen Tod von Steve Lee †47 besammelten sich die Angehörigen des Rockmusikers im Hotel St. Gotthard in Zürich für eine Pressekonferenz. Lees Partnerin Brigitte Voss-Balzarini, 50, erzählt von den letzten Minuten vor dem Unfall: «Fünf Sekunden vorher stand ich noch neben meinem Steve. Dank ihm bin ich wohl jetzt nicht verletzt.» Auch die Mitglieder der Band Gotthard melden sich zu Wort: Die Tragödie ist für Bassist Marc Lynn nach wie vor unfassbar. «Steve stand in der Mitte der Gruppe - wir reden nicht von einem Toten, sondern von 21 Überlebenden.»
Und auch wenn es für die Überlebenden unerklärlich ist, «dass nur Steve büssen musste», wirken alle Anwesenden gefasst. «Vielleicht war es gut für ihn, dass er sofort gehen konnte», sagt Voss. Sie sei sicher, er wäre gelähmt gewesen, wenn er überlebt hätte - «nach dem Unfall habe ich ihn abgetastet, sein Rücken war ganz weich.»
Am Dienstagnachmittag kam die Gruppe, die die Töff-Tour nach dem Vorfall abgebrochen hatte, am Flughafen Zürich an - «wir alle, 22». Ob die Band Gotthard eine Zukunft hat, ist gemäss Schlagzeuger Hena Habegger noch nicht klar.
Brigitte Voss trauert an besagtem Tag um einen weiteren geliebten Menschen. Der 12. Oktober ist der 4. Todestag ihres Vaters. Trotzdem findet sie sogar für den Unfallverursacher, der ihr ihren Steve genommen hat, versöhnliche Worte: «Ich schliesse diesen jungen Mann in meine Gebete ein. Ich habe ihm verziehen.»
Am Sonntag ab 10 Uhr findet auf dem Gotthard-Pass beim Hospiz eine öffentliche Abschieds- und Trauerfeier statt. Die Gedenkrede wird um 13 Uhr gehalten.