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Viktor Giacobbo

Schon in der Pfadi war er ein Luser

Mit seiner spitzen Zunge unterhält Viktor Giacobbo jeweils sonntags die Schweizer TV-Gemeinde. Den Lausbub scheint der Satiriker in den Genen zu haben - zumindest erkannten ihn seine Pfadi-Leiter schon 1964.

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Portrait of Viktor Giacobbo, author, comedian, moderator and actor, taken in Zuerich, Switzerland, on December 8, 2016. (KEYSTONE/Gaetan Bally) Viktor Giacobbo, Autor, Kabarettist, Moderator und Schauspieler portraitiert am 8. Dezember 2016 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
© KEYSTONE / GAETAN BALLY

Sich über andere lustig zu machen gehört für Viktor Giacobbo, 62, zum Beruf. In der Late-Night-Sendung «Giacobbo/Müller» vom 6. April nahm er zusammen mit Kollege Mike Müller, 50, die Pfadi auf die Schippe. Deren Mitgliederschwund begründeten die zwei Satiriker mit den altmodischen Namen und fehlender Rundumbetreuung in Lagern.

Spätestens, nachdem Giacobbo Müller erklärte, er sei «untauglich gewesen und mit neun Jahren direkt in den Zivilschutz eingetreten», war allen klar, dass Giacobbo nie zum Jugendverein gehörte. Weit gefehlt, wie die Pfadi Avalon aus Winterthur kurz darauf via Facebook klarstellte:

Viktor Giacobbo Pfadi Winterthur

Am 8. April veröffentlichte die Pfadi Avalon Winterthur diese Gruppenliste von 1964.

via Facebook.com

Giacobbo war also der Luser in der Pfadi. Idee der Namensgebung ist, für jedes Mitglied einen passenden Namen zu finden. Ein Lausbub war Giacobbo also offenbar schon im Kindesalter. Und obwohl er in der TV-Sendung von besagtem Sonntag ausdrücklich verneinte, je ein Pfadi gewesen zu sein, gab er im Jahr 2007 für «Scout», die Zeitschrift der Pfadibewegung Schweiz, ein Interview. Darin ist zu erfahren, dass der Winterthurer seine Pfadikarriere als Wolf in der Meute Rotach startete. Da habe es ihm sehr gut gefallen, sagt er, «ich war sogar Leitwolf».

Dass er bald wieder aus der Bewegung ausgetreten ist, habe mit dem «Militärischen» zu tun. Einige hätten das Programm zu ernst genommen - «das passte mir nicht, da bin ich ausgetreten». Der Luser in ihm ist aber geblieben. Offen bleibt die Frage, warum Giacobbo so vehement verneint hat, je in der Pfadi gewesen zu sein. Schliesslich macht es eine kritische Stimme der Gesellschaft doch nur sympathischer, wenn sie sich selbst in die Schusslinie begibt.

Von KF am 16. April 2014 - 11:16 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:30 Uhr