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Stefanie Heinzmann

«Weinen befreit von allem»

Seit sie vor vier Jahren in Stefan Raabs Castingshow zur Siegerin gekührt wurde, geht es im Leben von Stefanie Heinzmann rund. Mit ihrem Hit «Diggin' In The Dirt» ist die 23-jährige Senkrechtstarterin momentan auf Promotion-Tour und wirbt sowohl für ihr drittes Album als auch für die anstehenden Konzerte im April.

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Ihr Terminplan ist voll. Nicht mal Zeit für ein Nickerchen bleibt, als die «Schweizer Illustrierte» Stefanie Heinzmann im Berliner Hotel Q! zum Interview trifft. Am Abend hält sie an der Echo-Verleihung die Laudatio in der Kategorie Best Rock/Pop National. Diesen Preis hat sie vor drei Jahren selbst gewonnen. Jetzt, nach drei Alben, einem Nummer-1-Hit sowie einer Gold- und Doppel-Platin Auszeichnung, ist im Leben der 23-jährigen Sängerin nichts mehr so, wie es vorher war. Auch, wenn sie für ihre Eltern noch immer ihr kleines Mädchen ist. «Wenn ich zu Hause bei meinen Eltern bin, bin ich noch immer ihr kleines Baby, ihr ‹klei Meitja›, lass mich verwöhnen und bekochen.»

Momentan jedoch bleibt Stefanie Heinzmann nur wenig Zeit, sich von ihrer Familie auf Händen tragen zu lassen. Die Eyholzerin meldet sich mit ihrem dritten Album «Stefanie Heinzmann» zurück und tourt mit ihrer Band ab dem 7. April durch die Schweiz. Ihr Hit «Diggin' In The Dirt» ist seit vier Wochen in der Top 10 der Schweizer Charts. Zeit für sich selbst bleibt kaum, eine logische Kehrseite ihres Erfolges: «Es ist ‹u hüere› stressig, und ich bin wirklich müde. Aber das nehme ich in Kauf, denn mit der Band ist es wie auf einer Klassenfahrt.» Doch muss sie auf sich selbst achtgeben, ganz besonders auf ihre Stimme, sagt die Sängerin. «Sex, Drugs und Rock'n'Roll, das gibt es gar nicht. Ich würde es körperlich gar nicht aushalten.» 

Dass sie nicht vom rechten Weg abkommt, dafür sorgt ihr älterer Bruder und Manager Claudio, 29. «Würde ich Drogen nehmen, käme direkt von ihm die Schälle.» Das aber sei sowieso kein Thema. Nicht einmal Alkohol trinke sie, sagt Heinzmann. Die beiden Geschwister sind ein eingespieltes Team, auch wenn hin und wieder zu Reibereien kommt: «Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, dann bin ich zu allen nett, nur zu Claudio nicht. Dann kriegt er alles ab - und umgekehrt.» Das ginge aber jeweils nur fünf Minuten, erzählt Heinzmann.

Das Geschwisterpaar steht sich nicht nur räumlich sehr nah. Mit ihrem Bruder kann Stefanie über alles reden. Ihr vertrauter Umgang jedoch ist für Aussenstehende manchmal etwas befremdlich. Vor allem dann, wenn sich die beiden zur Begrüssung auf den Mund küssen. Diese Aufregung versteht Stefanie ganz und gar nicht. Für sie ist der intime Umgang mit ihrem Bruder normal: «Ach, das Ganze ist so lächerlich. Ich gebe allen meinen Liebsten einen Kuss auf den Mund. Es ist ein Zeichen für ‹Ich hab Dich gern›. Es ist wie ein Kuss auf die Wange.»

Zum richtig Küssen hat das Stimmwunder momentan aber keinen Mann an ihrer Seite. «Ich hatte tatsächlich mal einen Freund aus Deutschland. Das ist aber jetzt zwei Jahre her. Zwischendurch gibt es Typen, in die ich mich vergucke. Aber das verläuft sich direkt, weil ich viel unterwegs und einfach zu faul bin, mich anzubiedern. Es ist mir einfach zu doof. Und Punks, auf die ich stehe, kriege ich eh nie

Die leeren Momente in Stefanies Leben füllt Mutter Berti, 60. Sie ist Seelentrösterin und Verbündete in einem. «Ihr vertraue ich alles an, Frauenprobleme halt. Sie kennt meinen Terminplan, weiss, wo ich gerade bin, und lässt ein Kerzli für mich brennen, damit alles gut geht.»

Mit ihrer Nervosität muss Stefanie jedoch selbst klarkommen. Das sind Momente, in denen Stefanie Heinzmann sehr emotional wird: «Dann bin ich dauern am Flennen. Aber es befreit von allem.»

Lesen Sie das ganze Interview in der aktuellen «Schweizer Illustrierten» Nr. 13 oder auf dem iPad - ab Montag, 26. März 2012.

Von Nadine Bauer am 27. März 2012 - 02:52 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 00:09 Uhr