Die Chance war einmalig und Michelle Allemann hat sie gepackt. Die 21-jährige Schweizerin machte beim Musik-Wettbewerb von Coca-Cola Schweiz mit und hat sich als junge R&B- und Hip-Hop-Sängerin bewiesen. Das hat sich gelohnt! Denn Ivorrie, wie sie sich als Künstlerin nennt, durfte zum Lohn nach Los Angeles reisen, um mit keinem Geringeren als Jason Derulo, 29, ein Lied aufzunehmen.
Der amerikanische Superstar singt für die Fussball-WM 2018 in Russland eine Hymne im Auftrag des Getränkemultis. Das Lied heisst «Colors» und soll die kulturelle Vielfalt der Welt besingen. Was würde sich dafür besser eignen als eine Zusammenarbeit mit Sängerinnen aus einem mehrsprachigen Land? Derulo nimmt sich die Botschaft seines Songs zu Herzen und lädt gleich drei Schweizerinnen zu sich in sein Anwesen in Los Angeles ein. Ivorrie aus der Deutschschweiz, Forma aus der Romandie und Charlie Roe aus dem Tessin. Alle singen in ihrer Landessprache.
Die Musik half ihr aus den Depressionen
Für Michelle Allemann ging in den drei Tagen bei Derulo ein Traum in Erfüllung. «Ich bin noch neu im Business, und er hat mir gezeigt, dass eine Musikkarriere genau das ist, was ich will», sagt sie zu SI online. Als Frau habe man es in der Schweiz schwer, sich im Hip-Hop- und R&B-Genre zu etablieren. «Man ist es sich nicht gewohnt, dass Frauen schroffe Liedtexte singen oder gar fluchen», so ihre Erklärung.
Momentan konzentriert sich Ivorrie voll und ganz aufs Musikmachen. Nach einem Praktikum als Krankenschwester fiel die Luzernerin in eine tiefe Depression. «Ich wusste nicht mehr, was ich mit meinem Leben überhaupt anfangen soll.» Nach ein paar Jobs in Bars fing sie an zu singen. «Musik war eigentlich schon immer mein Ding», sagt sie. Allemanns Mutter sang, ihr Vater war ein Produzent für Techno-Musik. Letzterer unterstützt sie in ihrer jungen Karriere als Musikerin.
Schock, als sie Jason Derulo angerempelt hat
Die Zusammenarbeit mit Jason Derulo kam wie gerufen. «Ich muss mehr Aufmerksamkeit kriegen, wenn ich mit meiner Musik weiterkommen will», sagt Allemann. Den internationalen Superstar hält sie in guter Erinnerung. «Jason ist sehr witzig und freundlich.» Wenn die Schweizerin von ihm erzählt, gerät sie regelrecht ins Schwärmen. Zu Beginn habe sie sich gar nicht getraut, mit ihm zu sprechen. Und als sie ihn aus versehen anrempelte, meinte er zu ihr «Sorry, Darling». Allemanns Reaktion: «Oh Gott, oh Gott, oh Gott!»
Das Leben des Superstars hat ihr imponiert. «Wir besuchten Jason in seiner riesigen Villa und bekamen ein mehrgängiges Menü serviert. Ein richtiges ‹Reichen-Essen›.» Es soll auch ganz dekadent viel Champagner geflossen sein. «Die Arbeit mit Jason hat mir Kraft und Mut gegeben, meinen Weg weiterzugehen», sagt Ivorrie überzeugt.
Die grossen Anfragen bleiben zwar noch aus. «Aber das wird sich mit dem Start der WM dann hoffentlich ändern.»