Den Vorwurf, er drehe nur noch kommerzielle Filme, weist Regisseur Michael Steiner, 42, von sich. «Wer wie ich Filme auf Schweizerdeutsch dreht, ist bereits sprachlich auf ein Publikum von vier Millionen limitiert. Würde ich Kommerz wollen, wäre ich schon längst im Ausland», stellt er in der aktuellen «Schweizer Illustrierten» klar. Der Regisseur feiert am Freitag, 10. August, mit seinem neusten Streifen «Das Missen Massaker» Premiere. Eine Horror-Komödie über Schönheitswahn und Missen-Klischees - gespielt wird natürlich auf Schweizerdeutsch.
Die Muttersprache ist Steiner heilig. Mit seinem zweijährigen Sohn Dean und der im Februar geborenen Tochter Jane spricht er Schweizerdeutsch. Mit seiner Frau Minerva Mondejar Steiner, 33, unterhält er sich auf Englisch. Sie selbst spricht mit den beiden gemeinsamen Kindern Waray, die Sprache ihrer philippinschen Heimat. Doch ein Wort versteht mittlerweile die ganze Familie: Nuggi. «Bei uns auf den Philippinen gibt es keine Nuggis», erklärt Minerva. «Dort werden die Kinder immer herumgetragen und mit körperlicher Wärme getröstet.»
Familienidylle - die kann das Quartett demnächst auch wieder in Ruhe geniessen. Nach der Premiere von «Das Missen Massaker» werden Michael, Minerva, Dean und Jane für einige Monate verreisen. «Wohin uns der Wind genau weht, das wissen wir nicht», sagt Minerva. Sie seien halt eine entspannte Familie, erklärt Steiner. Aber eins ist klar: Die Reise führt bestimmt auch auf die Philippinen.
Regisseur Michael Steiner über seine Familie und den neuen Film «Das Missen Massaker» - in der «Schweizer Illustrierten» Nr. 32 vom 6. August 2012.