Frau Schori, Sie hatten Bundesrat Ueli Maurer bei sich daheim zu Gast. Wie kams dazu?
1998 trafen wir uns beim DRS-3-Quiz «Tango». Er versprach, mich zum Brunch einzuladen. Ich kam ihm zuvor. Er besuchte uns zum Znacht, blieb zwei Stunden.
Wer sass noch am Esstisch?
Mein Mann, meine vier Kinder, der Freund meiner Tochter und Gemeindevertreter.
Keine Bodyguards?
Maurer kam allein. Mit Kittel und Krawatte.
Was gabs zum Essen?
Frischen Fisch aus dem Bodensee, zubereitet von einem befreundeten Hobbykoch. Maurer fands «superfein».
Und zu trinken?
Most, Wasser und guten Thurgauer Wein.
Machten Sie Duzis mit Ueli Maurer?
Oh nein, ist das wichtig? Okay, er fragte mich.
Hatten Sie Bammel vor dem Treffen?
Nein! Ich hatte nicht den mächtigen Politiker eingeladen, sondern den Menschen Ueli Maurer. Als solchen lernte ich ihn kennen.
Wie ist er, der Mensch Maurer?
Ein charmanter, sympathischer und extrem unkomplizierter Familienmensch.
Entsprechend locker die Atmosphäre?
Ja, wir hatten es gemütlich und lustig.
Worüber plauderten Sie mit Ueli Maurer?
Über unsere Kinder, Sport, insbesondere Fussball. Und übers Leben im Allgemeinen.
Über die Armee?
Politik hatte keinen Platz am Tisch. Heisse Köpfe gabs vom vielen Lachen.
Sind Sie auch bei der SVP?
SVP? Was ist das? Ich politisiere links der Mitte.
Was erfuhren Sie von Herrn Maurer?
Dass er ab und zu seinen Schlafsack packt und irgendwo im Freien übernachtet.
Die lustigste Geschichte?
Er erinnerte sich, dass ich ihn vor elf Jahren fragte, welche Farbe seine Socken hätten.
Und?
Er zeigte sie mir. Sie sind schwarz.
Welche Äusserung bleibt Ihnen besonders?
Grüezi Frau Schori!
Was sagten Ihre Kinder nach dem Treffen?
Sie fanden es cool. Sie erhielten ein signiertes Sackmesser.
Treffen Sie Maurer wieder?
Ja. Freundschaften soll man pflegen!