Tragen all meine grossen Ikonen zufällig einen Lidstrich oder ist der Eyeliner an sich die eigentliche Ikone? Eine tief philosophische Frage, die mich zwar nachhaltig beschäftigt, es in diesem Artikel allerdings nicht zu beantworten gilt. Was ich viel mehr damit sagen möchte: Alle Frauen, die mich seit jeher inspirieren, tragen ihn, den perfekten schwarzen Strich über dem Auge. Ob ich mich nun zum 300. Mal durch die Fotos der guten alten Brigitte Bardot forste oder ich mir die neuste Alexa Chung You-Tube-Episode anschaue, die Frage nach dem «Wie zum Teufel machen die das nur?» schleicht sich jedes Mal in meinen Kopf. Die Tatsache, dass sowohl bei Bardot als auch bei der quirligen Britin vermutlich ein Make-up-Artist am Werk war, vergesse ich gern mal.
Fakt ist: Ich will das auch. Bereits seit unbeflecktester Jugend feile ich an dem perfekten Wing. Und ich muss schon sagen, in den letzten Jahren konnte ich (im Gegensatz zu meinen Anfängen) die Technik für den messerscharfen Augenaufschlag nahezu perfektionieren. Hier das Ergebnis meiner momentanen Künste:
Fehler 1: Zu harte oder weiche Produkte
Von Gel bis Stift – Varianten für den Strich überm Auge gibt es viele. Während andere auf feste Stifte oder Cremes schwören, benutze ich seit Jahren einen feinen Filz-Eyeliner. Der gibt beim Auftragen ein wenig nach, bleibt dabei aber trotzdem präzise und ermöglicht so einen konstant auslaufenden Flick.
Fehler 2: Zu wenig Vorarbeit
Damit eure fingerspitzenreiche Arbeit nicht umsonst war, ist es sinnvoll schon vorab dafür zu sorgen, dass das Ganze anschliessend auch hält. Wie ihr das garantieren könnt? Mit einem Primer, den ihr zuvor auf dem Lid auftragt und mit wasserfestem Liner für die Extra-Haltbarkeit.
Fehler 3: Ihr ignoriert eure Augenform
Nur weil bei einer Sharon Tate mit XXL-Klimper-Wimpern ein breiter Lidstrich umwerfend aussieht, bedeutet das nicht, dass Gleiches auch für mich gilt. Ja, das musste ich lernen und so solltet auch ihr euch zunächst belehren lassen, welche Form euch am besten steht. Hier geht’s zum Guide.
Fehler 4: Ihr lasst Lücken
Wichtig, ganz wichtig: Zieht den Strich so nah es geht am Wimpernkranz. Gelingt das noch nicht so gut, dann achtet darauf, die Lücken am Ende nachträglich «auszumalen». Alles andere sieht leider unordentlich und ein bisschen wie gewollt und nicht gekonnt aus.
Fehler 5: Ihr setzt nicht ab
Ich möchte ja niemandem zu nahetreten, aber einen perfekten Wing in EINEM (sprich ohne Absetzten) zu zeichnen, scheint mir schier unmöglich. Hier kommt meine Technik: Zeichnet am besten zunächst einen geraden Strich abgehend vom äusseren Augenwinkel. Zieht dann eine Linie – wie zuvor beschrieben – am Wimpernkranz. Lasst beide Striche kreuzen und malt den verbleibenden Rest sorgfältig aus. Voilà, fertig ist der messerscharfe Wing.