Starten wir mit den Basics: Beim Wimpernlifting werden die feinen Härchen gebogen und mit Dauerwellemittel behandelt, sodass sie einen verstärkten, langanhaltenden Schwung bekommen – ungefähr so, als hätte man sie mit einer Wimpernzange in Form gebracht. Der Unterschied? Das Resultat soll sechs bis acht Wochen halten. Beim Beautyspace in Zürich zahlt man dafür 75 Franken und muss sich 45 Minuten Zeit nehmen. Entscheidet man sich zusätzlich fürs Färben (was sich empfiehlt), kommen weitere zehn Minuten und 20 Franken obendrauf.
Sehr empfindliche Gemüter seien gewarnt: Abgesehen davon, dass man während der Behandlung auf einer gemütlichen Liege relaxed, ist das Prozedere nicht ausgeprochen angenehm. Gleich als erstes werden die unteren Wimpern zum Schutz mit weissem «Klebepapier» fixiert. Hat man sich an diese Störenfriede erst mal gewöhnt, ist das aber weniger schlimm als es tönt. Danach schliesst man die Augen und darf sie auch erst dann wieder öffnen, wenn das gesamte Lifting vorbei ist. Für unruhige, zappelige Personen stellt sich das als kleine Challenge heraus. Wer sich aber schon immer mal in Meditation üben wollte – wenn nicht jetzt, wann dann?
An beiden oberen Lidern wird nun je ein selbstklebendes Silikonpad befestigt. Je nach Wunsch-Schwung und Härchenlänge mit grösserer oder kleinerer Wölbung. Über diese werden vorsichtig die Wimpern gekämmt. Danach folgt das Auftragen des Dauerwellenmittels. Wer ein feines Näschen hat, hält hier vielleicht nicht nur die Augen, sondern auch dieses zu. Nach einer Einwirkzeit von zehn Minuten wird die Lotion entfernt und eine nächste aufgetragen. Jetzt heisst es wieder zehn Minuten Geduld wahren. Alle, die nur formen und nicht färben, haben es an dieser Stelle schon geschafft. Der Rest bekommt noch eine schwarz-blaue Farbe auf die Wimpern gepinselt (die soll intensiver sein als reines Schwarz). Und dann? Ihr kennt es inzwischen: zehn Minuten warten.
Fertig! Der erste Augenaufschlag war noch nie so schön. Ok, wir übertreiben ein bisschen. Aber das zurückgewonnene Augenlicht in Kombination mit dem Blick in den Spiegel fühlt sich ziemlich gut an. Die Wimpern gehen steil und unsere Emotionen ebenso. Fazit: Wir hätten es niemals tun dürfen. Jetzt sind wir nämlich auf den Geschmack gekommen. Mascara brauchts dank des schönen Schwungs und der dunklen Farbe nicht mehr, die Wimpernzange haben wir längst weggeräumt. Endlich sind wir auf Beyoncés Level: We woke up like this.