Wir optimieren ja gerne. Beziehungen, Strategien, den Körper, den Teint. Wer Letzteren knackig braun tunen will und noch dazu kein Risiko eingehen möchte, der führt die Haut schon jetzt bewusst und sanft ans glowy Endergebnis heran. Nun, in der Wintersonne. Die so trügerisch ist, aber auch schon nach tonnenweise Sonnenschutz verlangt.
Fakt ist: Haben wir nicht alle schon über krebsrote Tourist*innen in den Strandferien gelacht? Uns passiert das nicht – wir gehen nicht von Null auf Hundert, wir sind vorbereitet.
Alarmstufe Orange: Vorbräunen mit Betacarotin von innen und aussen
So sollte der motivierte Sonnenanbeter bereits mehrere Wochen vor dem professionellen Tanning anfangen, sich zu wappnen. Aber von vorne: Man mag es ja eigentlich für äusserst entspannend halten, aber tatsächlich bedeutet jedes einzelne Sonnenbad Stress für Haut und Immunsystem. Bei richtig starker Sonneneinstrahlung entstehen – oh oh – freie Radikale. Das sind die so oft von uns beschimpften Schurken, die den Zellen mit vorzeitiger Alterung zusetzen.
Um das zu verhindern, gilt es, ihnen antioxidative Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Die fangen freie Radikale ein, basteln der Haut ein Schutzschild gegen die Sonne und machen sie somit weniger anfällig für eventuelle Schäden.
Und hier kommt er, der Retter in der UV-Not, der glorifizierte Superheld: das Betacarotin – die Vorstufe von Vitamin A, auch bekannt als Anti-Aging-König Retinol. Der Wirkstoff fördert die Pigmentbildung und kann dadurch einen leichten Sonnenschutz von innen herbeizaubern. Die Betonung liegt dabei auf «leicht». Ohne Sonnencreme geht nach wie vor nichts.
Aber wie führt man sich dieses ominöse Betacarotin zu?
Zur Vorbereitung auf starke Sonneneinstrahlung kann Betacarotin in Form von Kapseln eingenommen werden. In hochkonzentrierter Form schützt es ausserdem vor Sonnenallergie und macht so Betroffenen das Leben leichter und Ferien oder Badi-Besuche angenehmer.
Wer beim Schlucken des Wirkstoffes ausserdem gerne noch in den Genuss von tatsächlichem Geschmack kommen will, der esse reichlich Karotten, Peperoni, Süsskartoffeln, Melonen, Aprikosen, Tomaten oder Kohl. Dazu gibt es sogar eine offizielle Zahl: Die empfohlene Tagesdosis liegt bei zwei bis vier Milligramm Betacarotin. Aber Gemüse kann man ja bekanntlich eh nicht genug essen. Liebhaber knackiger Sommersalate mit gutem Öl machen alles richtig, denn Carotinoide werden mit Fett als Partner am wirksamsten aufgenommen.
Wie geht Betacarotin von aussen?
Zurück zu den Karotten: Jeder kennt doch diese orangen Babys, denen man etwas zu viel Karottensaft eingetrichtert hat. Da bleiben wir: Die Rüben bersten nämlich förmlich vor Vitamin A und Betacarotin und sind so ein wahrer Bräunungs-Booster, der die Melanin-Produktion so richtig in Gang bringt. Die wiederum sorgt dafür, dass wir braun werden.
Drum hier nun der Trick: Mehrere Wochen vor dem exzessiven Sonnenbad morgens und abends natürliches Karottenöl auf Körper und Gesicht auftragen. Die Haut bekommt dadurch schon mal eine natürliche, zarte Fake-Bräune (auch wenn sich das im ersten Moment widersprechen mag) und wird wunderbar auf die bevorstehende Lichteinstrahlung vorbereitet.
Bräunungsprozess natürlich beschleunigen mit Annatto-Pulver
Glaubt man den Eingeborenen des Amazonas, dann kann die Karotte mit ihren Zauberkräften abreisen. Ihnen haben es die Samen des Urukum- oder Annatto-Strauches angetan, denen hundertmal mehr Carotinoide innewohnen sollen. Im Annatto-Strauch stecken Zink, Kupfer und Selen – ein Anti-Aging-Cocktail, der die Kollagenproduktion anregt. Mischt man sich eine Tinktur aus 10 Gramm Annatto-Pulver und 100 ml Aprikosenkernöl an, dann ist die Haut bei regelmässigem Ölen ready fürs Sonnenbad und bekommt eine gar güldene Bräune. Von innen wird sie heraufbeschworen, indem man morgens täglich einen Teelöffel Annatto-Pulver in einem Glas Wasser auflöst und noch vor dem Frühstück hinabstürzt.