1926 malte eine gewisse Mexikanerin, die später zur weltbekannten Künstlerin avancieren sollte, ihr erstes Bild – ein Selbstporträt. Auf «Selbstbildnis mit Samtkleid» trägt sie, logisch, ein Samtkleid. Viel wichtiger aber: einen leichten Schatten über der Oberlippe und … eine Unibrow. Bis heute die zwei wichtigsten optischen Merkmale der feministischen Malerin Frida Kahlo. Die zusammengewachsenen Augenbrauen zupfen und den Damenbart entfernen? Keine Option! Im Gegenteil: In ihren Selbstporträts überzeichnete die Künstlerin ihre Gesichtsbehaarung sogar, um sie noch präsenter zu machen.
Sophia, übrigens Begründerin des #UnibrowMovements, ist mit ihrer Ansicht, dass Gesichtsbehaarung aller Art auch bei Frauen so ursprünglich und echt sein darf, wie sie nunmal spriesst, aber längst nicht mehr alleine. Auch andere Models stehen inzwischen zu ihren Monobrauen und nutzen sie als Markenzeichen.
Ist es 2020, fast 100 Jahre nachdem Frida Kahlo ihr erstes Kunstwerk pinselte und mit gutem Beispiel voran ging, nicht längst allerhöchste Zeit dafür? Müssen wir nach der Enttabuisierung der weiblichen Achselhaare jetzt tatsächlich für jede Körperpartie einzeln kämpfen? Uns immer wieder rechtfertigen und erklären? Oder können wir vielleicht alle endlich mit der Tatsache Frieden schliessen, dass jeder menschliche Körper, ob weiblich oder männlich, von Natur aus behaart ist. Auf dem Kopf, im Gesicht, unter den Armen, in der Bikinizone, an den Beinen. Und ehrlich gesagt auch überall dazwischen.
Rasiert euch, wenn ihr rasieren möchtet. Epiliert, wenn ihr epilieren möchtet. Geht zum Waxen oder zum Lasern. Aber akzeptiert es doch einfach, wenn jemand seine Monobraue liebt und dazu steht. Denn Breaking News: Die Unibrows von Frida, Sophia, Scarlett und Anugraha haben exakt Null Auswirkungen auf euer Leben. Versprochen.
Schon abgestimmt? Oder ihr teilt uns eure Meinung zur Monobraue einfach in den Kommentaren mit.