Eigentlich ist Haare waschen so einfach: Nass machen, schamponieren, Conditioner einwirken lassen, ausspülen, fertig. Aber statt unseren Haaren etwas Gutes zu tun, schaden wir ihnen meistens.
Shampoo gehört in den Ansatz, Conditioner in die Längen. Warum? Die Talgdrüsen in unserer Kopfhaut produzieren Fett, das sich im Haaransatz absetzt. Klingt fies, lässt sich mit Shampoo bekanntermassen aber ganz einfach auswaschen. In den Längen kommt von diesem Fett kaum etwas an, weshalb die tendenziell eher trocken sind. Hier reicht für die Reinigung das Restprodukt, das beim Waschen des Oberkopfes hinunterfliesst. Um die trockenen Spitzen mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen, massieren wir hier und nur hier (die Kopfhaut fettet sonst zusätzlich) anschliessend den Conditioner ein.
Auch wenn wir Punkt 1 befolgen und bei der Anwendung von Shampoo und Conditioner endlich alles richtig machen, nützt die neue Weisheit nichts, wenn wir die Produkte hinterher nicht gründlich auswaschen. Rückstände beschweren die Haare und lassen sie schneller nachfetten.
Es mag sich zwar herrlich anfühlen, sich heisses Wasser über den Kopf fliessen zu lassen, unsere Haare allerdings werden dadurch leider spröde. Das heisse Wasser entzieht den bereits erwähnten Talgdrüsen das natürliche Fett und somit auch die Feuchtigkeit. Wer die Haare lauwarm spült, umgeht dieses Risiko. Übrigens: Ein eiskalter Gutsch am Schluss lässt das Haar sogar glänzen.
Nass ist unsere Mähne viel empfindlicher als im trockenen Zustand. Die Wassermoleküle drängen sich nämlich zwischen die sogenannten Wasserstoffbrücken der Haare, lassen sie aufquellen und machen sie sensibel und anfällig für Brüche. Es lohnt sich also, das Haar schon VOR dem Duschen gut durchzubürsten. Das entwirrt und entfernt schon mal den gröbsten Schmutz sowie Stylingrückstände. Nach dem Waschen die Haare entweder trocknen (lassen) und erst anschliessend kämmen, oder ganz behutsam mit einem grobzackigen Kamm – zum Beispiel aus Horn, Finger weg von Plastik – durch die nassen Haare fahren.
Es ist verlockend, den Kopf ruckzuck mit dem Handtuch trocken zu rubbeln. Aber genau das führt in diesem empfindlichen Zustand (wie wir bei Punkt 4 gelernt haben) zu Spliss. Am besten die Haare nur vorsichtig mit dem Handtuch ausdrücken und den rauen Stoff danach gegen ein Mikrofasertuch oder Baumwoll-T-Shirt austauschen. Die feinere Stoffstruktur vermeidet Frizz und Haarbruch.