Noch kurz vor dem nächsten Meeting den Lidstrich oder Lippenstift nachzuziehen, ist für uns gang und gäbe. Und noch lange kein Fauxpas, wie das beim königlichen Adel der Fall ist. Die Hofetikette verbietet es den Royals nämlich, ihr Make-up in der Öffentlichkeit aufzufrischen. Schliesslich sind nicht nur unzählige Augenpaare, sondern auch Kameras bei öffentlichen Auftritten auf sie gerichtet. Ein gepflegtes Erscheinen ist dabei ein Muss. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet Her Majesty herself zu ihren Lebzeiten mehrmals gegen diese Etikette verstossen hat. Nun ist klar, weshalb.
Während ihrer 70-jährigen Regierungszeit traf Queen Elizabeth II. auf unzählige Menschen – manche mochte sie mehr, manche weniger. Genauso verhielt es sich mit Events. Um niemanden vor den Kopf zu stossen, musste sie deshalb diplomatisch agieren, und zwar mithilfe geheimer Codes. Diese kannte nur sie und ihre engsten Vertrauten und Mitarbeitenden. Einer davon ist Ian Scott Hunter. Der ehemalige Diener der Queen hat in einer Sondersendung des britischen Fernsehsenders BBC verraten, warum sie trotz royaler Etikette hin und wieder bei öffentlichen Auftritten zu einem Lippenstift griff und diesen gekonnt ohne Spiegel auftrug. Der Grund dafür war nicht etwa ihre Eitelkeit, sondern die Kontaktaufnahme mit ihren Hofdamen. Damit signalisierte sie ihnen, dass sie gehen möchte, und zwar unverzüglich. Daraufhin sollen die Ehrendamen alles gepackt und vorbereitet haben, damit Elizabeth II. die Veranstaltung schnellstmöglich und vor allem reibungslos verlassen konnte. Wir finden diese Idee gar nicht mal so schlecht und nehmen uns ein Beispiel daran. Wenn wir also das nächste Mal auf einer Party sind und diese frühzeitig verlassen möchten oder von unserem Blind Date genervt sind, vereinbaren auch wir – für den Fall der Fälle – einen Geheimcode mit unseren Freund*innen.