Es scheint, als hätte ich mich als Kind nicht genügend über meine porenreine Haut gefreut. Denn so plötzlich sich die Pubertät über meinen Körper ausbreitete, so unerwartet überfielen mein Gesicht erste Unreinheiten. Pickel und Akne habe ich seither zwar in den Griff bekommen, frei von Mitessern bin ich allerdings noch immer nicht. Und schaue ich mich in meinem Freundeskreis um, scheint es vielen anderen ähnlich zu gehen: Egal wie glowy und rein die Haut aus sicherer Entfernung wirkt, der eine oder andere schwarze Punkt tanzt bei fast jeder auf der Nase herum.
Auch wenn andere die Blackheads nicht wahrnehmen mögen, mich selbst stören sie vorm Vergrösserungsspiegel dann leider doch. Und da ich weiss, dass viele genauso ratlos sind wie ich, habe ich bei Dermatologin Dr. Liv Kraemer nachgefragt, worum es sich bei den schwarzen Kratern überhaupt handelt:
«Die englische Bezeichnung Blackhead trifft das, was man sieht, am besten: ein schwarzer Punkt auf der Haut. Diese Male, die man mit den blossen Augen sehen kann, sind oxidiert, haben also mit Sauerstoff reagiert. Dahinter steckt eine Talg- und Öl-Überproduktion, welche durch Rückstau vom unteren Haarfollikel und dessen Talgdrüse an die Oberfläche gelangt.» Gerade die Nase sei davon besonders stark betroffen, weil sich dort die meisten Talgdrüsen befinden.
Nun habe ich die Pubertät ja längst hinter mir und darf mich trotzdem noch nicht über komplett reine Haut freuen. Dass Mitesser nur bedingt etwas mit dem Alter zu tun haben, bestätigt Dr. Kraemer: «Auslöser für die unerwünschten Unreinheiten können hormoneller Natur sein, durch falsche Kosmetika, schlechte Ernährung, Erkrankungen oder selbst Medikamente. Je nach Ursache ist man dann manchmal auch weit über 40 noch betroffen.»
Um herauszufinden, was genau der Auslöser ist, empfiehlt die Expertin sich Rat bei der/dem Dermatologin/en einzuholen. Trotzdem gibt es die eine oder andere Regel, die wir beim Kampf gegen Blackheads unbedingt beachten sollten. Damit die nämlich gar nicht erst entstehen, sei es wichtig, nie geschminkt und ungewaschen ins Bett zu gehen. Für die Reinigung rät unsere Hautärztin zu Fruchtsäure-Cleansern: «AHA (Glycolic Acid, Lactic Acid), BHA (Salizylsäure) oder Retinol entfernen an der Oberfläche tote Zellen und kurbeln deren Produktion von unten nach oben an. Praktisch: Alle drei Stoffe sind gleichzeitig auch Anti-Aging-Produkte».
Zu guter Letzt erklärt mir Dr. Kraemer, was wir eigentlich alle längst aus eigener Erfahrung wissen: Versuchen wir unsere Mitesser selbst auszudrücken, führt das nur zu dunklen Narben. Also unbedingt die Finger von den kleinen Unreinheiten lassen – auch wenns schwer fällt!
Mehr zum Thema Mitesser gibts auf Dr. Kraemers YouTube-Channel: