Unsere oberste Hautschicht erneuert sich etwa alle 28 Tage – und zwar ganz von selbst. Mit einem Peeling können wir unsere Haut bei diesem Prozess unterstützen. Denn die körnige Masse entfernt nicht nur abgestorbene Hautschüppchen, sondern reinigt unsere Poren, regt die Durchblutung an und sorgt für einen strahlenden Teint. Deshalb gehören sie eigentlich in jede gute Pflegeroutine. Immer öfter hört man aber auch von chemischen Peelings. Klingt erst mal ein bisschen abschreckend? Zu recht. Denn falsch angewendet, kann diese Methode die Haut angreifen. Aber schauen wir mal genauer hin:
Was sind chemische Peelings überhaupt?
Als chemische Peelings bezeichnet man die Anwendung von säurehaltigen Mitteln auf der Haut. Verwendet werden sie meist bei sonnengeschädigter Haut oder verdickten Oberflächen. Die Säuren sollen dazu führen, dass unsere Kollagenproduktion in Gang gesetzt wird. So soll nach der Regenerationsphase ein strafferes Hautbild entstehen. Was es zudem zu beachten gilt? Euer Hauttyp. Der ist entscheidend für die Inhaltsstoffe des chemischen Peelings. Denn die können je nach dem eine leichte, oberflächliche oder mittlere bis tief dringende Wirkung haben. Grob lassen sich die Peelings in drei Stufen einteilen:
1. Alpha-Hydroxysäure (AHA)
Worum gehts?
Zur Gruppe der Alpha-Hydroxysäure gehören Fruchtsäure, Milchsäure oder Mandelsäure. Entscheidend für die Wirkung eures Peelings, sind die Molekülgrössen der Säuren. Fruchtsäuren haben die kleinste Molekülgrösse und peelen deshalb am gründlichsten. Milchsäure und Mandelsäure hingegen besitzen grössere Moleküle und können deshalb nicht so tief in die Haut eindringen.
Für wen eignet sich die Methode?
AHA-Peelings sorgen für eine Verbesserung der Hautbeschaffenheit, regen die Kollagenproduktion an, binden Feuchtigkeit für mehr Frische und Elastizität und reduzieren braune Flecken und feine Aknenarben. Einziger Nachteil? Damit ihr hier eine Verbesserung des Hautbildes erkennen könnt, müsst ihre diese Methode regelmässig anwenden. Zusätzlicher Tipp: Nach einem AHA-Peeling ist eure Haut besonders empfindlich. Versorgt sie also mit einem guten Sonnenschutz.
2. Beta-Hydroxysäure (BHA)
Worum gehts?
BHA-Peelings haben grundsätzlich die gleiche Wirkung wie AHA-Peelings. Allerdings bestehen sie meistens aus Salicylsäure. Da diese lipophil, also «fettliebend» ist, reinigt sie unsere Haut porentief und befreit sie von Mitessern, altem Talg und Fett. Bei regelmässiger Anwendung soll sie sogar das Verstopfen der Poren ganz verhindern können.
Für wen eignet sich die Methode?
Dank ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften sind BHA-Peelings oft milder als Fruchtsäurepeelings. Wenn ihr also empfindliche Haut habt, eignet sich diese Variante besser für euch. Kleiner Hinweis: Salicylsäure enhält ähnliche Stoffe wie Aspirin. Wer allergisch auf das Schmerzmittel reagiert, sollte besser die Finger von der Säure lassen.
3. Polyhydroxy Acids (PHA)
Worum gehts?
PHA-Peelings sind noch lipophiler als Salicylsäure und gleichzeitig ein Antioxidans, das die Lichtsensibilität mindert und sogar UV-Strahlen absorbieren kann. PHA hat zwar praktisch die gleichen entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften wie BHA, dringt dabei aber nicht so tief in die Haut ein. Damit sind PHA-Peelings zwar milder, wirken aber dreimal so stark wie BHA-Peelings.
Für wen eignet sich die Methode?
PHA-Peelings eignen sich sehr gut für sensible Haut und wirken besonders gegen Unreinheiten. Auch hier wird die Kollagenproduktion angeregt, was Fältchen und Linien im Gesicht reduzieren soll. Ausserdem können PHA-Peelings Narben reduzieren und für eine hellere und gleichmässigere Hautfarbe sorgen sowie die Haut vor weiteren Sonnenschäden schützen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche chemische Peelings in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Allerdings solltet ihr davor euren Hauttyp und eure Hautbeschaffenheit bei einer Kosmetikerin abklären und euch beraten lassen, welches Peeling am besten für euch geeignet ist. Damit geht ihr sicher, dass keine Irritationen oder Nebenwirkungen auftreten. Wie oft ihr dann eurer chemisches Peeling anwendet, richtet sich nach eurem Hautbild und dem gewünschten Ergebnis. Führt ihr die Peelings bei einem Arzt oder einer Kosmetikerin durch, empfehlen Experten fünf bis zehn Sitzungen. Macht ihr das Peeling von zu Hause aus, solltet ihr nach einer Anwendung circa zwei Wochen Pause machen. Damit gebt ihr eurer Haut genügend Zeit, die Wirkstoffe aufzunehmen und zu verarbeiten.