Socken aus und Schuhe runter! Es ist so weit, der Frühling ist (viel zu früh) da! Zehen und Fersen möchten wieder gesehen werden. Habt ihr euch diesbezüglich schon mal gefragt, warum eure Füsse nach der Pediküre aussehen wie vorher? Schön lackiert zwar, aber die Hornhaut …? Die hält sich auch nach dem Besuch bei der Kosmetikerin manchmal hartnäckig. Manche bezeichnen ihren ersten Besuch beim Podologen (den Ausführenden der medizinischen Fusspflege) deshalb als life changing. Was nämlich klingt, als wäre es nur was für gebrechliche ältere Damen, tut so ziemlich jedem Fuss gut: Weil beim Podologen Spitalstandards herrschen, er eine profunde Ausbildung hat und, ja, ein Skalpell benutzen darf. Da flockt die Hornhaut munter, wenn der Podologe erst so richtig loslegt. Klingt nicht so richtig überzeugend? Sollte es aber. Hier weitere sieben Dinge, die wir bei unserem Besuch beim Podologen gelernt haben:
Man kann es kaum glauben, dass man nicht in einer Arztpraxis hockt. Bevor der Podologe nämlich seine Gewerkschaften auffährt, muss man erstmal eine Checkliste abarbeiten. Wie sieht es mit Diabetes aus? Allergien? Steht und läuft man im Job viel? Treibt man viel Sport? Welchen? Tja, das alles rechnet der Podologe bei der Behandlung mit ein. Und so bekommt jeder Fuss genau das, was er verdient. Wer extrem viel Sport treibt, darf zum Beispiel mehr Hornhaut behalten als wir Bürotierchen, die ab und an mal Pilates machen. So modelliert der Podologe die Hornhaut mit dem Skalpell ganz individuell und nimmt nur ab, was wirklich weg muss. Weh tut das Ganze übrigens mitnichten.
Und dann geht es auch schon los: Es wird fleissig desinfiziert und während die Nagelhaut ein sanftes Peeling bekommt und dann abgeschliffen statt zurückgestossen wird, werden die verhornten Stellen punktuell aufgeweicht. Wie, die Sache läuft ganz ohne duftendes, warmes Fussbad ab? Yep, Fussbäder nämlich trocknen die Haut unnötig aus. Halleluja!
Egal, was euch eure Eltern erzählt haben, der Knipser ist das einzig wahre Tool. Eine Schere erwischt die Keratinplatten schräg – das macht sie porös und den Nagel somit brüchig. Der Podologe geht natürlich anders vor.
Dürfen wir in den Ferien verweilen, tut das Meerwasser den Füssen durch den hohen Salzgehalt zwar gut, trocknet sie aber stark aus. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Füsse beim Eincremen mit Sonnenschutz nicht zu vergessen. Einfach mal ’ne Portion mehr nehmen und vom Schienbein mit Schwung nach unten salben. Die Hinterläufe werden es euch danken.
Damit der Fuss geschmeidig bleibt und die Fersen nicht direkt wieder rissig werden, rät der Podologe, sie abends vor dem Schlafengehen einzucremen. Fusscremes, die man in der Drogerie kaufen kann, sind meist eine Mischung aus unterschiedlichen Wirkstoffen. Damit für jeden etwas dabei ist und jedem so halb geholfen wird. Bringt doch nüt! Jeder Fuss braucht gezielt eine andere Pflege: Das Fuss-Hauttyp-Universum verfügt wie das Gesicht über eine ganze Reihe komplexer Problemfälle. Da gibt es beispielsweise trockene Hauttypen, die aber keinen Fettanteil in Cremes vertragen und dann schwitzen. Hmm. Und jetzt? Tja, der Podologe weiss in jedem Fall Rat und kann individuell jedem Fuss die richtige Creme empfehlen. Es lohnt sich.
Aufgrund seiner medizinischen Ausbildung kann der Podologe gefährliche Muttermale erkennen oder einen Patienten mit Hühnerauge zum Orthopäden schicken. Hier unterscheidet sich die Fusspflege ganz besonders von der herkömmlichen Pediküre: Kosmetiker dürfen im Grunde weder eingewachsene Nägel noch besagte Hühneraugen behandeln. Der Podologe verfügt über die nötigen Skills, kann zum Facharzt überweisen und im Nachgang auch die Ergebnisse kontrollieren.
Wenn ein Schuh beim Anprobieren schon unbequem ist, sollte man ihn niemals kaufen. Er wird nie bequem werden. Die traurige Wahrheit nämlich ist: Der Fuss passt sich an den Schuh an, nicht der Schuh an den Fuss. Die meisten Menschen kaufen zu kleine Schuhe. Fragt doch mal beim Podologen eures Vertrauens nach!