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Bye-bye Hautschuppen

Wie gut sind Gesichtspeelings wirklich?

Wenn es um Hautpflege geht, scheuen wir keine Kosten und Mühen. Deshalb rubbeln wir uns für einen makellosen Teint auch gerne ein Peeling auf Wangen, Kinn und Stirn. Aber ist die Wirkung wirklich so gut und gesund, wie wir bisher dachten? Eine Dermatologin klärt auf.

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Peelings werden als Wundermittel gepriesen, doch eigentlich bringen sie hohe Risiken mit sich.

Getty Images/Cultura RF

Es frischt die Haut auf, öffnet die Poren, reinigt tiefgründig und befreit uns vom schuppigen Bösen. Ein Gesichtspeeling wird oft und gerne zu Hause zur Feier eines Selfcare-Abends oder während des Routinebesuchs bei der Kosmetikerin gemacht. Vom neu zart geschrubbten Antlitz beflügelt vergessen wir jedoch, dass Peelings eigentlich nichts anderes machen, als die Haut anzugreifen, damit sie ihre Hüllen fallen lässt. Dr. Marianne Meli der Dermanence Klinik in Zürich ist Dermatologin und erklärt uns, worauf wir beim Peelen achten müssen, und wo die Risiken liegen.

Welche Peeling-Arten gibt es überhaupt?

«Bei einem Peeling schält sich die Haut und die überschüssigen Hautschuppen werden abgetragen», erklärt Meli. Es gäbe dafür drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: mechanische, chemische und Laser-Peelings.

Mechanische Peelings
In die Kategorie der mechanischen Peelings fallen die üblichen Produkte, die wir in der Drogerie kaufen und selbständig mit einer Gesichtsbürste oder einem Handschuh auftragen können. Sie beinhalten kleine Partikel wie beispielsweise Zuckerkristalle oder Plastik, die die Hautschuppen lösen. «Die Wirkung solcher Produkte ist allerdings eher oberflächlich.»

Chemische Peelings
Wer sich bei einer Kosmetikerin peelen lässt, wird (meistens) mit der chemischen Variante behandelt. Diese Peelings enthalten Säuren wie Salicyl-, Vitamin A- oder Fruchtsäuren (beispielsweise die Glykolsäure). Dadurch werden Hautzellen chemisch aufgelöst und dann abgetragen.
Allerdings gibt es starke chemische Peelings wie etwa das Phenol-Peeling. Dieses verätzt die Haut mit Alkohol und löst eine komplette Hautschicht, unter welcher später die neue, butterweiche Babyhaut zum Vorschein kommt.
«Dieses Peeling ist nur etwas für Leute mit starken Falten oder Sonnenschäden. Ausserdem sollte man sich danach etwa zwei Wochen ausruhen können: Das Gesicht sieht verbrannt, rot und schuppig aus», schildert die Dermatologin. «Das Resultat ist jedoch unglaublich verjüngend.»

Laser-Peeling
Auch mit Hilfe eines Lasers sind Peelings möglich: Die Hautschichten werden durch einen Laserstrahl abgetragen. «Je nach Wunsch kann der Laser oberflächlich, aber auch sehr tiefgründig arbeiten», erklärt Meli. «Die Behandlung kann deshalb genau auf den Patienten abgestimmt werden.»

Wie oft sollte man ein Peeling machen?

«Das kommt sehr auf den Hauttypen an», betont Meli. Wer eine ölige, fettige Haut und häufig Mitesser oder Pickel hat, kann einmal in der Woche (und nicht öfter!) zu einem mechanischen Peeling greifen. «Da können schon etwas aggressivere Produkte benutzt werden, denn die Haut erholt sich schnell und verstopfte Poren werden geöffnet.» Aber Vorsicht: Wer zu Ekzemen neigt und trockene, sensible Haut hat, sollte gänzlich auf Peelings verzichten: «Der Schutzfilm der Haut ist schon genug beschädigt und sollte nicht noch zusätzlich gereizt werden.»

Wer unsicher ist oder Mischhaut hat, kann laut Meli zu milden Cremepeelings greifen. «Diese sanften Peelings bieten mit ganz kleinen Partikeln einen minimalen Peelingeffekt, der die Poren öffnet und dennoch nicht angreift.» Diese Cremepeelings können gerne öfter benutzt werden.

Was sind die Risiken?

Grundsätzlich gilt: «Je stärker das Peeling, desto höher die Risiken.» Oberflächliche, mechanische Peelings sind deshalb in den meisten Fällen harmlos. Tiefgründige Anwendungen können allerdings zu Infektionen, Narben oder bakteriellen Infektionen führen. Doch egal welches Peeling ihr benutzt:

«Man sollte immer auf einen starken Sonnenschutz achten»,

mahnt Meli. «Die Haut ist gereizt und die UV-Strahlung könnte Pigmentstörungen verursachen – und das wäre nun wirklich kontraproduktiv.»

Von Style am 14. Mai 2024 - 16:00 Uhr