Die erste Frage, die sich stellt, wenn man hier Regeln aufstellen möchte: Was ist Plus-Size eigentlich? Beginnt man da schon bei Grösse 42? Und was ist überhaupt die Size, auf die man diese angeblich bösen Grössen draufrechnet, damit es ein Plus ergibt – die eine perfekte Grösse, die alle anderen blöd und vor allem fett aussehen lässt? Und wer hat das Recht, sie zu küren? Das würde voraussetzen, dass wir alle die gleichen Vorlieben haben, uns allen das Gleiche gefällt. Alles Schwachsinn. Wer bitte findet Eintönigkeit interessant? Würden alle gleich aussehen, wäre keiner mehr schöner als der andere. Auch das würde keinen Spass machen.
Wie auch immer: Seit sich der Mensch anzieht und über Komplexe verfügt, gehen mit dem ominösen Begriff Plus-Size Faustregeln einher. Aber Obacht! Auch zwei Frauen, die beide Grösse 46 haben, können komplett anders geformt und geschwungen sein. Da sind die Brüste gross, hier die Taille klein, bei der anderen der Po ausladend, bei der einen die Beine lang. Ergo: Es gibt keine Regeln. Dass jeder tragen soll, worin er sich wohl und schön fühlt , muss gar nicht erst erwähnt werden.
Hier also fünf Regeln für grosse Mädchen, die mehr als gern gebrochen werden dürfen:
Das impliziert bereits: Breit ist schlimm. Das mag für manche durchaus so sein, gilt aber nicht für die Allgemeinheit. Und ob die es glauben wollen oder nicht: Es soll Menschen geben, die sich in ihrer Haut wohlfühlen. Und das sind die, die niemals urteilen. Warum soll man sich immer nur von Längsstreifen lang zaubern lassen? Nicht umsonst heisst es doch: Eine Sache läuft rund. Ist das etwa was Negatives?
Logisch, geraffter Stoff addiert Volumen. Macht aber doch nix! Nicht jede Frau ist beispielsweise mit einer rasanten Taille oder einem Mörder-Dekolleté gesegnet. Rüschen und Volants können in beiden Fällen zaubern. Ausserdem sind sie süss. Keine Frau sollte auf Rüschen verzichten müssen!
Jaja, Schwarz macht schlank. Danke dafür. Auch hier wieder: NICHT ALLE WOLLEN SCHLANK SEIN. Respekt gilt allen Frauen aller Farben und Formen, die ihren Körper feiern. Und zum Zelebrieren gehört Farbe. Punkt.
Siehe oben. Zum Zelebrieren, ja der ewigen Self-Love, gehört ein gewisses Glitzern. Und auch das darf man gar niemandem absprechen. Natürlich ist Satin ein etwas schwieriger Stoff, da zeichnet sich gern mal was ab. Aber man darf dazu stehen, was man hat und: Grösse zeigen.
Warum eigentlich nicht? Weil der Körper dadurch flächiger wirkt? Weil Muster Aufmerksamkeit erregen? Beides ist doch eine gute Sache. Plakativ für eine Sache (in diesem Fall den eigenen Körper) einstehen, zeichnet schliesslich Helden aus.