Seit dem Tod der Queen am 8. September halten sich die Blaublüterinnen an das königliche Protokoll: Sie kleiden sich in Schwarz, oft mit Schleier, und tragen schlichten Schmuck. Vor allem Perlen sind im britischen Königshaus in Zeiten von Trauer omnipräsent – und das hat einen ganz besonderen Grund.
Im Wandel der Zeit
Sie sind zurückhaltend, nicht glitzernd oder schrill. Perlen entstehen in der Schale einer Muschel, sind seltene Wunder der Natur und faszinieren die Menschen seit der Antike. Die Griechen glaubten, sie seien aus den Tränen der Gött*innen entstanden und in der hinduistischen Kultur wurden Perlen mit dem Mond in Verbindung gebracht. In der Renaissance wurden sie aufgrund ihrer Seltenheit und ihres hohen Wertes mit Reichtum und hohem sozialen Rang assoziiert. Für Königin Elizabeth I. waren die Schmuckstücke ein Symbol für Reinheit und Keuschheit – aber auch ein visuelles Statement für ihren Reichtum und Macht. Erst unter Königin Victoria definierten sich die glänzenden Kügelchen als Zeichen von Trauer.
Subtiler Schimmer
Nach dem Tod ihres Mannes Prinz Albert trug Königin Victoria 40 Jahre lang nur Schwarz, um seiner zu gedenken. Den einzigen Schmuck, den sie dazu anlegte, war schwarz, farblos oder mit Perlen verziert. Laut «The Telegraph» galten die Perlen als Symbol für Tränen. Diese Tradition wurde im Laufe der Jahre in der königlichen Familie fortgesetzt: Während der Beerdigung ihres Vaters George VI. trug Queen Elizabeth II. eine Perlenkette, die zart unter dem Schleier hervorblitzte. Auch Lady Di wählte für die Beerdigung von Prinzessin Grace von Monaco die Kostbarkeiten aus dem Meer und Kate, Princess of Wales, schmückte sich am Gedenkgottesdienst für Prinz Philip mit einem Perlen-Collier, welches sie zur Beerdigung der Queen nun erneut anlegte.
Während sich die Welt von der am längsten regierenden Monarchin Grossbritanniens verabschiedet, setzen auch Meghan, Charlène und Maxima auf Perlen. Ein Zeichen der Trauer, des Respekts – aber auch um an Queen Elizabeth II. zu gedenken. Zeit ihres Lebens war die Königin von England nämlich nur selten ohne eine Perlenkette zu sehen.