Jeder, der schon einmal auf der Suche nach einem Brautkleid war, hofft auf dieses Gefühl. Dieses spezielle Kribbeln im Bauch, wenn man weiss: Das ist es. Ein echter Glücksmoment. Glaubt man den Traumhochzeiten von Meghan Markle, Prinzessin Eugenie oder auch Chiara Ferragni, reicht das aber ab sofort nicht mehr. Ein zweites Kleid muss her!
Zuletzt zeigte das Charlotte Casiraghi. Für die standesamtliche Trauung setzte die Monegassin auf ein graues Schleifen-Minikleid von Saint Laurent. Für den Empfang am Abend wechselt sie in ein klassischeres, elfenbeinfarbenes Kleid (und eine Diamantenkette von Grosi Grace Kelly).
Ehrlich jetzt? Da ist man monatelang auf der Suche nach dem einen Outfit für den Hochzeitstag und dann soll man es nach einer guten Stunde schon wieder ausziehen? Rahel Hess, Inhaberin der Zürcher Brautboutique Hera, gibt Entwarnung: «Einen Trend in diese Richtung kann ich bei uns in der Schweiz noch nicht feststellen. Und es ist auf keinen Fall ein Muss.» Wie so oft sei die Entscheidung für oder gegen Kleid Nummer Zwei einfach eine Geschmacksfrage. Allerdings keinesfalls eines grundlose: «Die meisten unserer Kundinnen sind da einfach praxisorientiert. Wenn das Kleid für die Zeremonie sehr ausladend ist, oder durch lange Ärmel eher heiss, suchen sie etwas, in dem sie besser durch die Nacht tanzen können.»
«Ein zweites Kleid garantiert aber auch einen zweiten Wow-Effekt, mit dem man die Gäste überraschen kann.» Okay, wir gestehen, ein bisschen Sinn (und Lust auf ein zweites Kleid) macht das Ganze schon – gerade die Kleider von Meghan und Eugenie für den Empfang wirkten eine ganze Ecke bequemer, als die Roben mit Riesen-Schleppe, in denen sie vor den Altar schritten.
Bleibt noch die Frage: Wie finanziert man das zweite Kleid, wenn man weder Royal noch mega-erfolgreiche Fashion-Bloggerin ist? «Viele wechseln für die Party nach der Zeremonie in das Kleid, das sie bei der standesamtlichen Trauung getragen haben. Das haben oft noch nicht alle Gäste gesehen und es bietet etwas mehr Bewegungsfreiheit», verrät Hess. Ähnlich regelte das jetzt auch Charlotte Casiraghi an ihrem grossen Tag: Sie legte die standesamtliche Trauung und die Zeremonie einfach direkt hintereinander und schlüpfte vom Mini- in das traditionellere Kleid. Clever – auch wenn wir vermuten, dass die Budgetknappheit nicht der Grund für diese Entscheidung war. Möglichkeit Nummer zwei: Wer noch etwas mehr Geld zur Verfügung hat, setzt oft auf Kleider mit Pailletten, Perlen oder Federn – die man im besten Fall bei der eigenen Hochzeit nicht zum letzten Mal trägt.
Die Braut-Expertin hat aber noch einen Tipp in petto, der die Suche nach dem zweiten Kleid erheblich einfacher macht: «Wir bieten simple Slipdresses an, die mit einem ausladenden Rock oder einem Spitzen-Cape kombiniert werden können und dann einen ganz neuen Look ergeben. Bei der Feier können diese Accessoires einfach abgelegt werden, ohne viel Zeit zum Umziehen in Anspruch zu nehmen. Und ohne, dass man nochmals in ein komplettes Kleid investieren muss». Chiara Ferragni ist bereits prominenter Fan dieser cleveren Methode – und wir ab sofort auch.