Nicht irgendwie, sondern perfekt. Von langer Hand geplant und bis ins Detail durchorchestriert. Die öffentlichen Auftritte von Meghan und Harry folgen diesem Schema.
Bestes Beispiel: die Verkündung ihrer Schwangerschaft. Ein Bild. Ihr Kopf ruht auf seinem Bein, im Schutz seiner Hand. Sein Kopf ist leicht nach vorne gebeugt, sodass die Sichtachse ziemlich genau senkrecht verläuft und die schmachtenden Blicke in perfekter Harmonie aufeinandertreffen. Dahinter ein Baum. Der steht für Leben.
Das Kleid transportiert nebenbei noch eine weitere Information: Es ist der gleiche Carolina-Herrera-Entwurf, den sie schon in ihrer ersten Schwangerschaft mit Prinz Archie trug. Alles bis ins Letzte durchdacht eben.
Jüngstes Beispiel: Das seidene Armani-Kleid, das Meghan beim Interview mit Oprah Winfrey trug. Fangen wir an bei dem Stickmuster. Die weissen Blüten, die sich auf ihrer rechten Schulter nach oben ranken. Town & Country schreibt, das seien Lotusblüten. Die repräsentierten Wiedergeburt. In Harry und Meghans Fall dann wohl die einer neuen Unabhängigkeit – unabhängig vom britischen Königshaus.
Bezugnahme auf die Schicksale anderer Frauen
Falsch. Diverse Medien weisen bei Meghans Look ausserdem auf Ähnlichkeiten zu Herzogin Wallis Simpson hin. Eine vor ihrer Hochzeit schon mal geschiedene Amerikanerin, für die König Edward VIII auf die britische Krone verzichtete, sie an seinen jüngeren Bruder König Georg VI weitergab. Das war 1936. Klingt romantisch. War es aber nicht. Der abgedankte König Edward wollte dann eben doch wieder zurück auf den Thron. Man vermutet mit Hitlers Hilfe (vgl. ZDF-Dokumentation). Das Paar sympathisierte ganz offen mit dem NS-Regime. Dieser Vergleich ist also Blödsinn.
Bestätigt. Dass Meghan mit einem getragenen Schmuckstück auf Harrys verstorbene Mutter anspielt, bestätigen die beiden während des Interviews. Das Diamantarmband gehörte einst Lady Di, so wollten die beiden Diana bei sich wissen.
Noch wichtiger als warum Meghan Markle ihre Kleider und Accessoires so gewählt hat, ist, dass sie sie selbst gewählt hat. Sie musste sich nicht nach der «Royals! Die sind ja so wie wir!»-Etikette richten. Das Kleid kostet etwa 4'600 Franken. Oder auch nicht nach: «Hey, jetzt sind wir in Amerika, das heisst wir müssen einem amerikanischen Designer den Vorrang geben». Armani ist ebenso amerikanisch wie britisch – nämlich null.
Die Entscheidung war ein «Das ist meine Wahl, denn ich bin nun frei, kann meine eigenen Entscheidungen treffen und muss nicht daran denken, was von mir erwartet wird, denn alle Erwartungen, die ich von nun an erfüllen muss, sind meine eigenen»-Ding. Ein schweres Ding.