Lange Ärmel, ein schimmernder Stoff, so elastisch wie ein Gymnastik-Anzug, der sich am Brustbein verknotet um den Busen legt und den Bauch freilässt. Das Top, das das Pariser Label Coperni während seiner Show für Spring/Summer 2022 zeigte, kam mal in Neon-Grün, mal in Rost-Orange. Mal zum Glitzerrock, mal zur schwarzen High-Waist-Hose. Mal an Size-Zero Gigi Hadid, mal an Plus-Size-Sirene Paloma Elsesser. Mal an grösseren Brüsten, mal an kleineren. Kürzlich hielt es Rihannas schwangeren Busen im Zaum, legte ihren Babybauch frei, als sie den Launch ihres Brands Fenty Beauty bei der US-Kette Ulta feierte.
Nun ist eben die eine Size (also Kleidergrösse) null. Die andere plus oder etwas dazwischen, weil sich in der Schwangerschaft der Körper verändert. Die eine ist quasi nichts, die andere zu viel. Beides irgendwie schäbig. Das Top auf dem Laufsteg an zwei so unterschiedlichen Frauen zu präsentieren, beweist, dass ein bestimmter Schnitt gewisse Körper nicht ausschliesst. Sex-Appeal ist komplett losgelöst vom Volumen. Da geht es um die Menge an Selbstvertrauen, Selbstliebe und um Geschmack. Darum, was man für sich selbst gut findet. Wir feiern beides. Und die schwangere Riri und ihre Looks sowieso.