Die #Mood derzeit: zerrissen. Ist die Panik um das Coronavirus übertrieben? Steuern wir auf eine beinharte Pandemie zu? Die ständige Schwarz-Weiss-Malerei stiftet Verwirrung. Diese «Ja, was nun?»-Attitude trug die halbe Fashion-Week-Besatzung jetzt an den Füssen. Die Strassen der aktuellen Modewochen wurden dominiert von Stiefeln, die einem einerseits hell, andererseits dunkel erscheinen – und dem Mundschutz als Antihelden der Accessoires. Während das apokalyptische Ding aus Papiervlies (optional mit Sci-Fi-Filter) einem das Verderben mit dem Vorschlaghammer auf dem fragilen Silbertablett serviert, beherrschen die aktuellen Two-Tone-Boots das Spiel mit der Hoffnung.
Begegnet man der Trägerin von rechts, so ist und bleibt die Sache düster – dann handelt es sich um einen schlicht schwarzen Stiefel. Pirscht man sich von links an, strahlt der Schuh in strahlendem Weiss, süssem Karamell oder leuchtendem Gelb. Ein Licht am Ende des Fiebertunnels. Konfrontiert man den modischen Mensch von vorne, dann rotiert hoch überm Kopf wieder das Fragezeichen: «Ja, was nun?»
Es ist kompliziert
Simple Looks bekommen durch die zweifarbigen Stiefelchen, die im Original vom niederländischen Brand Wandler stammen, einen vertrackten Twist, der – korrekt – Verwirrung stiftet, aber eben auch für Spannung sorgt. Gut aufgehoben fühlt sich ein schwarz-beiges Paar in einem Outfit aus eben jenen Farben. Monochrome Looks gehen immer, wer gut im Spiel der Farben ist, kombiniert erdige Töne wie nussiges Pistazie oder einen starken Espresso-Ton. Was die Saumlänge betrifft, sind Two-Tone-Boots ganz umgänglich. Die deutsche Influencerin Caro Dauer steckt die Hose rein. Nett sieht es ausserdem aus, wenn nur die Schuhspitzen irritierend unterm Mantel hervorblitzen.
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Wem ganz schwindelig ist vor Ambiguität, vor Schwarz, vor Weiss, vor Schnupfen und vor Husten, der zücke mal eben die Kreditkarte. Two-Tone-Boots machen die Welt und das eigene Befinden nicht besser, aber sie verstehen uns. Und Gleichgesinnte hat man ja gern ganz nah um sich.