Ein Garten, so weitläufig wie unser Grossraumbüro. Eine Villa, deren weiss-getünchte Säulen im Sonnenlicht gleissen. Beim Anblick des Lookbooks von Alessandra Rich für den kommenden Sommer leuchten unsere Augen wie Pool-Scheinwerfer bei Nacht, wenn Häppchen und Champagner gereicht werden. Das Mädchen, das gelangweilt in dieser Szenerie herumsteht, mögen wir nicht. Warum? Weil wir vielleicht ein bisschen neidisch sind oder weil es uns schlicht und einfach furchtbar nervt, dass wir noch immer nicht herausgefunden haben, wie man so richtig reich wird. Und trotzdem möchten wir unbedingt so zickig aussehen wie sie. Damit der Look nicht allzu unsympathisch wirkt, darf man ihn auch aufdröseln. Hier sind die einzelnen Zutaten für einen luxuriösen Sommer-Look:
Perlen
Man darf auch klein anfangen: Natasha Goldenberg trägt eine sehr zurückhaltende Mini-Version.
Getty ImagesSpiessig ist das neue edgy, Omas Opulenz das neue Fashion Forward. Mehr ist mehr, das gilt auch für die Grösse der Perlen. Die dürfen dann auch gern überall baumeln: Am Hals, den Armen, den Ohren und von Schuhspitzen und Haarspangen.
Pullover über die Schultern
Kennt ihr das, wenn ihr ein Magazin kauft und auf Seite drei merkt, dass ihr es längst habt? So ähnlich läuft das mit Pullovern heutzutage. Giorgia Tordini mit Rich Layering par excellence.
Getty ImagesWas früher Internatsschülern mit einer Vorliebe für Segelschuhe vorbehalten war, setzt sich endlich auch bei uns durch: Der Pulli darf ohne Scham über die Schulter gelegt werden. Das neue Ding auf Instagram: Pulli über Pulli, Ton-in-Ton. Dass man dazu im realen Leben den selben Pulli zweimal kaufen muss, hat wahrscheinlich keiner bedacht. Zum Glück ist gerade Sale und noch sehr viel Ware übrig.
Halstuch
Der Wortwitz drängt sich auf: Alexandra Carl gut betucht.
Getty ImagesGut bei Halsschmerzen und der täglichen Cabriofahrt. Auch im Opel Corsa oder den öffentlichen Verkehrsmitteln veredelt ein Foulard empfindliche Hälse und schnöde Looks.
Gürtel über Eighties-Blazer
Fotos von unseren Müttern beweisen: Die waren früher cooler. Wir kaufen ihr den Eighties-Blazer nach und gucken einfach ein bisschen arrogant.
Getty ImagesDie vom teuren Personaltrainer schlank trainierte Taille möchte betont werden. Um jeden Preis. Drum kommt der Gürtel neuerdings überall drüber: Über Strick, Blazer, Kleider, Badeanzüge. Was wir Upcycling nennen, finden Rich Kids vermutlich peinlich. Der gute alte Oversize-Blazer bekommt jetzt übrigens mit zurückersüssen Puffärmeln quasi ein bisschen Taschengeld, um sich das Leben oplulenter zu gestalten. Manche mögen da von Power Shoulders sprechen. Die dürften dann aber theoretisch nur diejenigen tragen, die sie mit ihrem eigenen, hart verdienten Geld shoppen. Und das geht nicht ganz auf.
Haarreif
Kurz kleines Mädchen sein: Mit Haarreif schlägt einem Papa keinen Wunsch aus.
Imax TreeNichts verwandelt und bändigt Haare schneller als die Krone verzogener Gören. Der Haarreif hat schon bei Blair Waldorf funktioniert.
Cardigan
Leandra Cohen hat bei aller Extravaganz doch irgendwie eine alte Seele. Siehe Strickjacke.
Getty ImagesAus Tweed ist so ein Jäckchen stets very Chanel, aus Strick very Opa. Und der hatte ja hoffentlich ne erfolgreiche Firma am Laufen. Danke!