Was wäre, wenn Mode plötzlich keine Grenzen mehr hätte? Wenn jeder einfach das anziehen könnte, worauf er oder sie gerade Lust hast? Unabhängig vom Geschlecht? Die Einteilung in «männlich» und «weiblich» verliert in der Mode-Branche immer mehr an Bedeutung. Gender-fluid-Movement lautet das Stichwort.
Stars wie Jared Leto (51), Harry Styles (29) und Billie Eilish (21) lieben es, bei ihren öffentlichen Auftritten damit zu spielen, die starren gesellschaftlichen Regeln, die die Mode-Trends der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte bestimmten, langsam aufzuweichen. Eine Bewegung, die dazu anstösst, dass jede Person sich kleiden kann, wie sie möchte. Unabhängig von ihrem Geschlecht. Rosa ist nicht länger Mädchen vorbehalten und Blau nicht länger Jungs. Röcke nicht länger Frauen und Anzüge nicht länger Männern.
Mode, die zur Geschlechtsneutralität tendiert
Genderfluid Fashion beruht auf der Idee, dass geschlechtliche Stereotypen aufgebrochen werden. Kleidung und Accessoires werden zunehmend geschlechtsneutral. Der Trend zu «No Gender» in der Mode ist allerdings kein komplett neuer, der androgyne Stil ist schon seit Jahrzehnten bei Künstlern und Designern beliebt. Man denke an Bühnen-Outfits von David Bowie (1947 - 2016), Freddie Mercury (1946 - 1991) oder die Auftritte von Model Grace Jones (74) in den Achtzigern in Männerkleidung.
Der «No Gender»-Trend heute
Dass Frauen den Boyfriend-Style lieben und sich gerne am Kleiderschrank ihrer besseren Hälften bedienen, ist nichts neues. Aber dass Stars wie Harry Styles mit ihren Outfits Männlichkeit neu definieren, das hat in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt. Der Sänger zeigt sich gerne in hautengen glitzernden Bühnenoutfits, trägt Perlenketten, lackierte Fingernägel oder Ohrringe. Im Dezember 2020 war Styles als erster Mann alleine auf einem «Vogue»-Cover zu sehen - in einem Kleid von Gucci. Genderfluid Fashion kommt seitdem immer mehr im Mainstream an.
Genderfluid-Fashion ist vielfältig und kreativ
Jared Leto ist ebenfalls für seine kreative und experimentelle Art sich zu kleiden bekannt. Der Musiker und Schauspieler hat im Laufe seiner Karriere verschiedene Styles ausprobiert, bei denen sich allerdings stets eine gewisse feminine Note erkennen lässt. Man denke beispielsweise an seine regelmässigen Auftritte bei der Met Gala. Für Leto scheint Mode eine Kunstform zu sein, die keine geschlechterspezifischen Regeln hat.
Die Genderfluid-Fashion-Bewegung zeigt uns, dass jede Person die Freiheit besitzt, das zu tragen, was er oder sie möchte. Durch Vorbilder wie Harry Styles, Jared Leto oder auch Billie Eilish - die ihre weiblichen Kurven am Anfang ihrer Karriere oft unter weiten Baggy-Pants und XXL-Shirts verbarg - steigt das Bewusstsein für die Vielfalt und Kreativität, die Mode zu bieten hat. Weitere Promis, die gerne mit fliessenden Übergängen zwischen den stereotypen Geschlechtern spielen, sind Modedesigner Jaden Smith (24), Schauspielerin Ruby Rose (36) oder Ezra Miller (30).
Das Potenzial des «No Gender»-Trends spiegelt sich auch bei den Fashion Weeks wider: Modeschauen finden immer öfter nicht mehr getrennt für Damen- und Herren-Kollektionen statt, stattdessen zeigen Designer Mode, die alle Geschlechter tragen können. Mit den gemischten Shows ist ein echter Wandel in der Modeindustrie eingeleitet worden.