Hedi Slimane steht für androgyne Mode mit einem Touch Rock'n'Roll. Der Designer ist erfolgreich, geradezu eine «Cashcow» wie manche Kritiker schreiben. Immerhin hat der 50-Jährige bei Saint Laurent den Yves gestrichen und den Umsatz fast verdreifacht (FAZ). Ein Effekt, auf den auch Céline baute.
Dann zeigte Hedi am 28.09.2018 seine erste Kollektion. Und mit dem Accent Aigu auf dem e verschwand für Kritiker auch gleich Celine von der Bildfläche. Allerhand musste sich der Hedi anhören. Er sei der «Trump» der Mode und habe Phoebe Philos «feministische Designs» einfach ausradiert, schrieb etwa The Hollywood Reporter. Auch der Instagram-Account @OldCeline wächst. Knapp 67'000 Follower stellen sich aktuell gegen Hedis Designs, darunter auch Fashion-Bloggerinen wie Pernille Teisbaek und Designer Virgil Abloh. Gabrielle Boucinha hat den Account gegründet. Sie ist überrascht von der Bewegung, die sie da gegen Hedi Slimane losgetreten hat. Im Interview mit Refinery29 sagt sie: «Eigentlich suchte ich nur einen Platz, für all die Bilder und Inspirationen, die ich während Phoebes Zeit bei Céline liebte».
Hedi Slimane lässt das alles nicht auf sich sitzen. Für seine TF1-Sendung «5 Minutes de Mode by Loïc Prigent» bat Prigent den Designer um eine Stellungnahme. Er fand in seiner Email klare Worte: «Die Vergleiche mit Trump sind opportunistisch, dreist und ziemlich komisch. Die Frauen in meiner Show waren frei und nonchalant.» Er glaubt: «Es ist möglich, dass der Subtext hier latent homophob ist.» Doch Hedi lässt sich nicht verunsichern. Das sei doch perfekte Publicity. Und immerhin: Die @OldCéline-Teile fliegen laut Vox.com aktuell nur so von den Regalen. Und machen Celine zur Most-Wanted-Marke.