Seit Kristen Stewart in «Spencer» die verstorbene Prinzessin Diana verkörperte, tingelt sie von einer Award-Show zur nächsten. So geschehen vergangene Woche beim International Film Festival in Santa Barbara. Dort schritt die Schauspielerin, wie man es von ihr gewohnt ist, in einer Robe von Chanel über den Roten Teppich. Als Markenbotschafterin lässt sich Stewart nämlich fast immer im feinen französischen Tweed-Kostüm, Kleid oder Hosenanzug des Labels ablichten. Immer elegant, selten sexy. Schliesslich steht kein anderes Modehaus für solch klassisches Design wie Chanel. Umso mehr schockiert die Amerikanerin als sie ihren «American Riviera Award» in einem durchsichtigen Naked Dress entgegen nahm.
Chanel goes naked
Ist Stewart ihrem Go-To-Brand etwa fremd gegangen? Von wegen. Die transparente Robe stammt tatsächlich aus der Feder von Chanel-Kreativkopf Virginie Viard. Und obendrein sogar aus der diesjährigen Haute-Couture-Kollektion. Ja, die Mode, dessen Züchtigkeit normalerweise als höchstes Gut gilt. Nackte Haut? Bis dato Tabu. Stattdessen reihten die Designer*innen Lage an Lage edelste Stoffe aneinander.
Nun scheint es, als habe es das Naked Dress geschafft, nicht nur die klassischste aller Marken zu revolutionieren, sondern deren Haute Couture gleich mit. Schliesslich gibt das Kleid so viel von Stewarts Körper frei, dass nicht mehr viel der Fantasie überlassen wird. Ein cleverer Schachzug von Chanel. Denn: Je mehr Haut auf dem Roten Teppich preisgegeben wird, desto öfter drücken die Fotograf*innen ab. Sex sells. Und Verkaufen ist am Ende eben das, was bei einem Modelabel an oberster Stelle steht – auch bei Chanel.