Stellen wir kurz mal eine wilde These auf: Die Royal Family ist auch Entertainment. Entertainment auf hohem Niveau, aber eben doch auch Entertainment. Sie hat ihre eigenen Stars hervorgebracht, die als Ambassadoren die durchaus veraltete Idee der Monarchie mit Inbrunst in die Welt hinaus schreien. Sie sind ein äusserst kultiviertes und elegantes Ausbildungscamp für Superstars. Meghan Markle ist die jüngste Absolventin dieses doch faszinierenden Prozesses (mit einem «Ratsch» ihrer Kreditkarte und den darauf folgenden Pressefotos bringt sie ganze Modekonzerne in Lieferschwierigkeiten).
Mit Meghan «The Duchess of Sussex» Markle und ihrer Schwägerin Catherine «The Duchess of Cambridge» Middleton möchten wir trotzdem nicht tauschen. Wir ziehen unseren Hut vor ihnen – so erhaben wurden selten Schiffe getauft oder Schulen, Spitalflügel und Turniere mit Pferden (es gibt ja mehrere) eröffnet.
Eines der aktuell auffälligsten Aushängeschilder der erweiterten Königsfamilie defiliert aber gerne über den Laufsteg von Dolce & Gabbana oder grüsst von den roten Teppichen diverser Preisverleihungen. Lady Kitty Spencer hat quasi den «Foifer und das Weggli» abgestaubt. Wir haben noch nicht definierbare Gefühle für Kitty Spencer (ist es Neid, ist es Bewunderung, ist es…?). Sie profitiert von der berühmten Verwandtschaft (ja, sie ist die Nichte von Lady Diana und damit auch Prinz Charles’. Der wird ja dann allenfalls auch mal noch König) und deren Connections in die High Society (sie war etwa auch an den Hochzeiten von Harry und William mit dabei), kann aber sonst machen, was sie will. Dabei ist sie auch noch philanthropisch, sieht gut aus und ist wahnsinnig erfolgreich.
Die 28-Jährige hat zwar in Italien Kunstgeschichte studiert, ihr Dayjob heutzutage ist aber Folgender: Sie influenct und nimmt ihre rund 462’000 Follower gerne mit auf Reisen an die schönsten Orte der Welt (gerade überwiegt Neid ein bisschen. Auch wir sind Menschen). Sie ist Model, erfolgreich, natürlich.
Die Frau hat einfach ein Händchen für die guten Deals im Leben. Sie muss keine Schiffe taufen, keine Reden halten und keine Familientermine wahrnehmen. Sie kann machen, was sie will. Kittys grosser Vorteil: Ihre Familie wurde mit Dianas und Prince Charles’ Hochzeit 1981 angeheiratet. Als die Ehe dann Mitte der 90er in die Brüche ging, zog Familie Spencer nach Südafrika. Um die Kinder vor dem ganzen Medienrummel zu schützen. Kitty besuchte ganz standesgemäss eine Privatschule und studierte danach Kunstgeschichte in Italien. Der Medienrummel, der ihre Cousins prägte, blieb ihr erspart. Wohlbehütet in Kapstadt aufwachsen? Why not. Wären wir auch dabei.
Und jetzt? Sie ist mittendrin, bei den grössten Events der Royal Familiy. Bei der Hochzeit von Harry und Meghan schneiderten ihr Dolce & Gabbana eine handbemalte Robe auf den Leib. Sie nutzt ihre Chancen gut, hat eine Nische für sich selbst gefunden. Sie arbeitet viel und wirkt geradlinig. Kitty ist eine One-Woman-Show ohne Entourage. Sie managt das alles einfach selbst. Deshalb: Kitty, wir mögen dich. Neid ist für andere.