Nach fünf Tagen extravagantem Modezirkus ging Ende letzter Woche die Spring/Summer 2023 Haute-Couture-Woche in Paris zu Ende. Neben gigantischen Löwenköpfen bei Schiaparelli und düsteren Gothic-Vibes bei Dior überzeugte Chanel wie immer mit unruhiger Eleganz. Das Highlight der Show? Die mit Spitzen und Vögeln besetzten Brautkleider. Um den zeitlosen Stücken den Chanel-typischen Stempel zu verpassen, paarte Virginie Viard sie mit güldenen Stiefeletten. Und einem für Brautkleider sehr ungewöhnlichen Accessoire. Statt zarte Ketten zierten die Hälse der Models weisse und schwarze Fliegen.
Ein Microtrend, hinter dem mehr steckt
Für manche mag die Fliege nur ein Accessoire sein. Für Viard ist es mehr als das: ein Statement. Schliesslich banden sich bis dato hauptsächlich Männer die Fliege um. Nun etabliert Chanel sie auch für das weibliche Geschlecht. Die Mode für Mann und Frau verschwimmt. So dürfen nicht nur beide ohne Probleme in Rock und Anzugsgilet, sondern auch in die Fliege schlüpfen. Warum? Weil sich niemand von der Gesellschaft sagen lassen muss, wie sie oder er auszusehen hat. Ihr merkt: Gendernormen sind mehr als veraltet. Eine Denkweise, die mit Chanel nun (endlich) auch in der Haute Couture angekommen ist. Bravo!