Auch der zweite Tag in Mailand begann mit eitel Sonnenschein und wir spazierten frühmorgens beschwingt zu Max Mara, dem Meister der flauschigen Mäntel.
Ganz so flauschig ging es dann aber gar nicht zu: Alltagstaugliche Silhouetten in seriösem Dunkelblau, Grau und Karamellbraun waren Programm. Die bierernsten Mienen etwa von Bella Hadid und Kaia Gerber passten wunderbar dazu. Letztere tat gut daran, keine Regung zu zeigen, da ihr barer Busen gefährlich oft nach frischer Luft schnappen wollte.
Oh, ciao Bella!
StyleObwohl wir für die Show keine Tickets ergattert hatten, durften wir die Kollektion von Jil Sander heute aus nächster Nähe inspizieren. Bei sogenannten «Re-Sees» hängen nämlich die Kleider nicht am Model, sondern am Bügel im Showroom, um dort von Journalisten-Scharen – also uns – befummelt zu werden. Und so liessen wir unsere Finger durch bodenlange Fransenkleider gleiten und bestaunten Taschen, die einen Architekturpreis verdient hätten. Ein bisschen schwoll uns gar die Brust vor Nationalstolz — Lucie Meier, die eine Hälfte des Design-Ehepaares, ist nämlich Schweizerin!
Die klassische Laufsteg-Action gab es danach wieder bei Prada, Fendi und Moschino. Prada hatte Fransen à go go im Angebot, solche lang wie Spaghetti, andere breit wie Tagliatelle. Fendi war kein Witz, sondern profunde Eleganz und spätabends führte Moschino die Familie Hadid zusammen. Mutter Yolanda in der ersten Reihe feuerte ihre Töchter Bella und Gigi so energetisch an, dass sie beinahe vom Stuhl kippte.
Was gibts denn eigentlich noch zu tun neben den Shows und besagten Re-Sees? Präsentationen, amici! Viele kleine Brands und insbesondere Accessoire-Labels zeigen ihre Neuheiten ganz ohne Tamtam. Naja, das stimmt so nicht ganz. Sie zeigen ihre Neuheiten mit sehr viel Tamtam, aber halt ohne Models. Sie türmen Schuhe und Häppchen in altehrwürdigen Palazzi auf, tapezieren Ladenlokale mit ihren Logos und lassen Sprudel-Ströme fliessen, denn kein Instagram-Filter macht Konsumgüter lieblicher als Champagner.
Schwindelerregende Plateau-Regenbögen bei der Aquazzura-Präsentation.
StyleDie kulinarischen Zwischenhalte waren heute pragmatischer Natur. Es ging mehrheitlich darum, den Koffeinpegel hoch zu halten und einmal kurz eine warme Mahlzeit zu vertilgen. Also liebe Foodies, vergebt uns, dass wir euch heute keine heissen Tipps mit brutzelnden Butterblasen und geiler Parmesankruste liefern können. Morgen wieder, also nur Geduld. Dafür hier ein Bild eines nicht so leckeren Cappuccinos, der beinahe an einer Überdosis Schokoladenpulver gestorben wäre:
Death by Chocolate.
StyleA domani!