Der vielleicht bekannteste Fussabdruck der Welt ist gar nicht von dieser Erde. Er wurde auf dem Mond getreten. «Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit», sprach Neil Armstrong 1969, als er seinen Fuss auf den Mond setzte. Das historische Bild dazu zeigte einen grossen Sohlenabdruck mit Querrillen im Mondstaub.
Solche grossen Schritte inspirierten andere, irdische Lebensformen zum grossen Geschäft. Giancarlo Zanatta hatte bei seinem Design das Bild dieses Rillenmusters vor Augen. Er entwickelte die Winterstiefel Anfang der 70er, nannte sie Moon Boots, brachte sie mit seinem Unternehmen Tecnica quasi auf die Erde und an die Füsse von Modebegeisterten.
Genauso hartnäckig wie der Abdruck auf dem Mond, zeigen sich die Stiefel auf den erdgebundenen Strassen. Denn seither haben in den Schneestiefeln Generationen von Skifahrer*innen ihre steifgefrorenen Füsse aufgetaut, sind in Wintersportgebieten durch die Gassen geschlurft. Doch, wie man jetzt während des Fashion Months beobachten konnte: So ein Moon Boot funktioniert überall.
Das Schöne an Moon Boots ist: Sie sind mit ihrer dicken Polsterung eine Art Schlafsack für die Füsse. Weil sie so überschwänglich geformt sind, machen sie ein schlankes Bein. Daneben sieht alles ganz filigran aus. So ein Moon Boot funktioniert eben überall. Er funktioniert in Kombination mit allem. Er überdauert Generationen und schleppt sich sogar über die wichtigsten Trottoirs der Mode – die rund um die Fashion Weeks.
So ein Moon Boot bleibt standhaft. Und daran wird sich auch nichts ändern, obwohl man mittlerweile weiss, dass der berühmte Fussabdruck, der ihn inspiriert hat, gar nicht von Armstrong stammt, sondern von Buzz Aldrin. Dem zweiten Menschen auf dem Mond.