Lady Gaga, 35, hat einiges zu tun. Mit ihren Schauspiel-Kolleg*innen (Salma Hayek, 55, Al Pacino, 81, Adam Driver, 37) pilgert sie um die Welt, um den baldigen Kinostart von «House of Gucci» anzukündigen (Kinostart in der Schweiz am 2. Dezember). Mindestens genauso spannend wie die Geschichte der italienischen Familien-Dynastie, sind dabei ihre Auftritte auf und abseits der roten Teppiche. Manchmal trägt sie natürlich Gucci. Und letztens dieses Leoparden-Kleid. Gaga weiss natürlich, wie man Animalprints richtig in Szene setzt.
How to Löwe, Tiger und Leo
Wer zu solchen Muster greift, sollte beachten, dass diese am besten auf Baumwolle oder Seide wirken. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Synthetikfasern bei Animalprints tabu sein sollten. Sie lassen den Trend sehr schnell etwas billig wirken. Das gilt auch, wenn man ein Outfit im Animal Print mit viel Schmuck kombiniert. Weniger ist mehr. Bei den Accessoires zumindest. Wenn man das beachtet, zollt man den Mustern den gebührenden Respekt, auch wenn man sie – wie Lady Gaga – von Kopf bis Fuss trägt.
Lieber Leo statt Tiger
Tier-Prints sind ja nun immer und immer wieder da – auf den Laufstegen und an Stilvorbildern zu sehen. Der Leopard vor allem. Warum aber? Der Tiger hat ja auch ein schönes Fell. Könnte sein, dass sich das dezentere Fleckenmuster einfach diverser einsetzen lässt, dass die Streifen zu dominant wirken? Oder aber weiter gedacht: Der Tiger ist massig. Der Leopard ist geschickt, geschmeidig und elegant.
Warum der Leo auch über den Löwen herrscht
Der angebliche König der Tiere (Löwe) gibt ja schon mal mustertechnisch nicht so viel her. Ausserdem verehrt man dort, wo Löwe und Leo tatsächlich leben (afrikanischer Kontinent) vor allem letzteren. Man kennt da den Löwen einfach zu gut. Den faulen Tyrannen. Die Leoparden hingegen sind agil und agieren einzelgängerisch – die Weibchen sind emanzipiert. Es hat keinen Bedarf an männlicher Begleitung.
Vielleicht gelten darum Leopardenmuster schon seit den Dreissigern als passend für emanzipierte Menschenfrauen. Vielleicht schuf darum Jean Paul Gaultier in den Neunzigern Kleider mit dem Print für seine Vision der starken Frau. Mittlerweile muss man sich als Frau nicht mehr als stark kennzeichnen lassen. Aber man kann, wenn man will. Und dann gilt: Der König (der Tiere) ist tot, lang lebe die Königin.