Wir widersetzen uns. Wir sind bad ass. Wir testen Grenzen aus. Oops naja, das klingt nun rebellischer als es ist. Schliesslich geht es hier weniger um Politik als um Klamotten. Aber auch die Kraft der Mode darf nicht unterschätzt werden. Und da die schliesslich ein kreatives Spannungsfeld ist, muss es da immer mal wieder mächtig rappeln im Karton. Man könnte nun sagen, wir testen derzeit die Grenzen des guten Geschmacks aus. Aber wer definiert Geschmack? Wer sagt, was geht und was nicht? Eigentlich die, die Mode machen. Denen sind wir treu ergeben. Dass es dennoch manchmal heisst «Kann man das wirklich so tragen?», rührt von einer ungeschriebenen, aber doch sehr präsenten ominösen Gesetzesansammlung. Die es über den Haufen zu werfen gilt! Wer schon länger mal was anstellen wollte, der hat jetzt die Gelegenheit dazu. Diese fünf Moderegeln warten nur darauf, endlich gebrochen zu werden:
1. Socken sind wie Unterwäsche: die versteckt man.
FALSCH!
Socken sind schon lange nicht mehr nur die textile Schicht zwischen Haut und Schuh. Socken führen ein sehr exklusives Eigenleben: Sie sind oft Hauptakteur eines Looks und haben sich ein ganz neues Image zugelegt. Insbesondere weisse Socken sind derzeit (vor allem in Loafern) spiessiger, äh heisser denn je.
2. Leggings gehören ins Gym.
MITNICHTEN!
Hand hoch, wer darauf schon lange gewartet hat! Wer protestieren will, dem sei gesagt: Man soll nun nicht im ganzen Sport-Outfit ins Büro latschen. Die Sportschuhe ersetzen Pumps oder Sockboots, wahlweise auch coole Sneakers. Aber echt coole. Also hippe. Nicht die ausgelatschten Laufschuhe. Drüber kommt ein klassischer Mantel. Wen der enge Schnitt des elastischen Höschens am Po stört, behilft sich mit einem Oversize-Pulli oder Blazer. Leggings immer schön in Schwarz tragen. (Sieht super) Aus die Maus.
3. Bei zu vielen Mustern wird der Look zu wild.
IMMER HER DAMIT!
Huch, ja da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Einige werden nun sagen, man sollte beim Muster-Mix in einer Farbfamilie bleiben. Aber ... klickt euch mal durch die Galerie: Es gibt keine Regeln. Je verrückter der Look, umso besser. Sorry. Die Print-Skills muss man vielleicht einfach im Blut haben.
4. Schwarz passt nicht zu Dunkelblau.
SAGT WER?
Und warum zur Hölle? Weil sich die beiden Farben so ähnlich sind? Macht keinen Sinn. Bitte ganz schnell vergessen.
5. Faustregel: Eine Tasche pro Mensch.
SIEHT CHANEL ANDERS.
«Double Bagging» nennt das der trend-affine Mensch. Dabei werden sich nach dem Packesel-Prinzip zwei Chanel-Taschen umgehängt und an der Brust mit einem Chanel-Clip fixiert. Nun muss man also drei Chanel-Items kaufen. Easy! Nein, im Ernst: Oben genannte Regel befolgt ihr bitte weiterhin.