In Pfützen springen, durch den Matsch tanzen und völlig unbeeindruckt vom Wetter sein – einmal im Jahr wird der Gummistiefel als Accessoire der spass-getränkten Freiheit aus dem Keller geholt. Einmal durch den Dreck robben und raven – in einem Look, der zwar zufällig aussehen darf, es aber keineswegs ist. Um praktische Boots herumgebaut. Mit einem praktischen Stück Gummi als Kernstück, das sagt: Fuck you, Alltag. Jetzt ist alles egal: das Wetter und ob wir sauber bleiben.
Nun fanden im vergangenen Jahr keine Festivals statt. Da war kein Glitzer im Gesicht, keine laute Musik in der Luft und kein Kater im Zelt. Die Gummistiefel aber, die sind da. Ohne Dreck-Kruste zwar, aber völlig unbeeindruckt. Als wollten sie signalisieren, dass uns nichts aus der Ruhe bringen kann: kein plötzlicher Regenguss, kein wochenlang schlechter Wetterbericht, keine Pandemie, kein Festival-Verbot.
Gummistiefel haben mehr Potenzial als wir dachten. Trägt man die jetzt, hat man einen wasserdichten Plan. Denn wer hätte es gedacht: Die Lieblingsboots unserer Kindheit werden dank eleganter, smarter Stylings zum coolen It-Schuh. Der stilistische Widerspruch ist dabei genau das, was den Look ausmacht. Hedi Slimane deutete mit der aktuellen Kollektion für Celine an, dass der Gummistiefel-Hype noch etwas andauert.
Es sieht nach Regen aus – und das ist gut so
Die Galerie ganz oben zeigt es bereits: Der Gummistiefel passt zum Office-Blazer ebenso wunderbar wie zum flatternden Rock. Dänin Pernille Teisbaek ist schon lange der wohl grösste Fan des Trends: Dick besohlt und waterproof stiefelte sie hochschwanger durch Kopenhagen – mit Oversized-Hemd und Pullunder. Neuseeländerin Jessie Bush trägt die Boots zu voluminösen Sommerkleidern, die Zürcher Stil-Sirene Charlotte Fischli zu Jeans-Shorts und Leggings. Alles kann, nichts muss in Gummistiefeln.
Seht selbst: