Bei Schiaparelli mutiert der Catwalk gar zum Dschungelbuch. Das französische Luxuslabel lässt an seiner Haute-Couture-Fashion-Show seine Models mit Raubtieren über den Laufsteg stolzieren. Naomi Campbells pechschwarzen Mantel ziert ein Wolfskopf, Irina Shayk schultert ein Löwenhaupt – genauso Reality-Star und Unternehmerin Kylie Jenner in der Front Row.
Mit seiner Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023 namens Inferno Couture – inspiriert von Dantes «Göttlicher Komödie» – löst der 38-jährige Kreativdirektor Daniel Roseberry auch sofort eine Debatte aus. Kritiker sehen in den Kreationen eine Verherrlichung des «Trophy Hunt» und gar eine Förderung der Wilderei. Schützenhilfe erhält das Modehaus ausgerechnet von der Tierschutzorganisation Peta. Deren Präsidentin Ingrid Newkirk findet «die Kleider zelebrieren die Schönheit der Tiere» und bezeichnet dies als «fabelhaft innovativ». Wichtiger Fakt: Die Tierköpfe sind alle hand- gefertigt, unter anderem aus Schaumstoff und Wolle.
Federers verkuschelt bei Dior
Dass frau auch diskreter ein Tier auf Kleidung tragen kann, beweist Mirka Federer an der Show von Christian Dior Haute Couture. Ihre astrologische Kreation toppt sie mit einem schwarzen Pullunder mit ihrem Sternzeichen: dem Widder. An ihrer Seite in der ersten Reihe ist natürlich Gatte und Tennisstar Roger Federer sowie «Vogue»-Chefin und gute Freundin Anna Wintour.
Chanel-Muse made in Switzerland
Die Chanel-Show enthält auch auf dem Laufsteg Schweizer Glanz: das 25-jährige Model Vivienne Rohner eröffnet die Show, sie ist seit Jahren Muse des Modehauses. Ganz ohne tierische Unterstützung kommt auch diese Kultmarke nicht aus: die Mannequins entsteigen oder umlaufen übergrosse Origami-Tiere.
Ja, an der Paris Fashion Week herrscht wildes, spannendes Treiben. Und das Nebengebrüll rund um Provokationen und politische Statements beweist nur einmal mehr: Mode bewegt!