Cinzia Maag, Sie haben Inuikii 2013 in Zürich gegründet. Warum?
Ich habe Hunter Boots distribuiert und wurde immer wieder gefragt, warum niemand eine neue Lammfellmarke gründet. An Ugg Boots hatte man sich zu diesem Zeitpunkt sattgesehen. Also designte ich kurzum eine eigene Kollektion, stellte diese an einer Berliner Messe vor und merkte schnell, dass ein grosses Bedürfnis vorhanden war. Meine Designs hoben sich ab, waren verspielter und unkonventionell. Ein grosser Kunde sagte mal zu mir: «Der grosse Unterschied zu den anderen Marken ist, dass du Schuhe so machst, wie wenn man nicht weiss, wie man Schuhe macht.» Das hat sich in der Zwischenzeit natürlich geändert. Ich habe von Anfang an alles selbst gemacht, schnell schlossen sich meine Söhne dem Unternehmen an.
CEO Cinzia Maag.
ZVGInuikii ist ein Familienbusiness. Was zählt zu den grössten Herausforderungen, wenn man mit seinen Kindern zusammenarbeitet?
Aber das ist es nicht. Wir waren schon immer ein gutes Team. Natürlich haben wir Meinungsverschiedenheiten – die bringen uns aber weiter. So bleiben wir kreativ. Jeder hat seinen Aufgabenbereich, das ist sehr wichtig. Danilo ist fürs Marketing zuständig, Alessio und ich fürs Design. Ich bin nicht die Mutter oder die Chefin, wir sind alle ebenbürtige Geschäftspartner.
Was sind die Schuhtrends im kommenden Winter?
Chunky, schwere Boots und viel Shearling. Der Schuh muss funktional und bequem sein, aber auch leicht kombinierbar.
Inuikii Winterschuh «Classic» in Beige.
ZVGApropos Chunky, klobige Winterschuhe sind angesagter denn je, an ihnen scheiden sich aber die Geister. Warum finden so viele Gefallen am «Ugly Chic»?
Endlich können wir Schuhe tragen, die bequem sind. Früher, zu meiner Zeit, trugen Frauen immer nur High Heels – das ist vorbei. Man kann sich anziehen, wie man will, und verzichtet dabei nicht auf Bequemlichkeit.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor bei Inuikii. Wie lässt sich das mit der schnelllebigen Fashionbranche vereinbaren?
Unsere Schuhe sind dank der hochwertigen Qualität langlebig und müssen nicht nach einer Saison weggeschmissen werden. Zudem produzieren wir alles in Europa, und alle Materialien stammen aus nachhaltigen Quellen.