Es ist nicht immer angenehm, sich in einer mehr oder weniger schmeichelnden Beleuchtung in einer Umkleidekabine von einer wildfremden Verkäuferin ausmessen zu lassen. Vor allem dann nicht, wenn wir vorher mal eben kurz einen Striptease hinlegen müssen. Und doch sind wir uns alle einig: Der BH, der muss passen.
Eine Studie von stylers.de hat 2011 ergeben, dass jede zweite Frau die falsche BH-Grösse trägt. Besonders junge Frauen schätzen ihre Körbchengrösse offenbar falsch ein, Frauen über 40 vergessen dagegen oft, ihre Körbchen veränderten Körperproportionen anzupassen. Das ist im Zweifelsfall gesundheitsschädigend: Ist der BH zu weit, findet die Brust zu wenig Halt. Es drohen Schulter- und Rückenverspannungen. Ein zu enger Bügel-BH verlagert den Druck auf die Brüste anstelle des Brustkorbs. Das kann Atemprobleme verursachen. Drücken die Träger zu fest, gibt’s unschöne Rillen. Und im schlimmsten Fall klemmt man sich Muskeln oder Nerven ein, was Kopfschmerzen begünstigt.
Damit das nicht passiert, haben wir da etwas vorbereitet – mit diesen 7 Tipps klappt das mit dem richtigen BH-Modell. Auch ohne uns vor fremden Verkäuferinnen zu entblössen.
1. Erstmal das Massband anlegen
Am klassischen Vermessen führt kein Weg vorbei. Hans und Franz (so nennt Heidi Klum ihre Brüste) brauchen den passenden Korb und genug Umfang. Ausmessen können wir zuhause. So geht’s: Position vor dem Spiegel einnehmen (entkleidet, zuhause ist das ja easy). Erst vermessen wir den Oberbrustumfang: Massband mit etwas Spiel über die Brustwarzen legen und einmal um den Oberkörper ziehen. Für den Unterbrustumfang dasselbe wiederholen, eben einfach unter der Brust. Danach brauchen wir Hilfe aus dem Netz. Mithilfe eines BH-Grössenrechners die Grösse ermitteln. Aber Achtung: Nicht alle Marken fallen genau gleich aus. Aber mit der vorberechneten Grösse greifen wir im Laden schon mal an der richtigen Stelle zu. Dann Anprobieren und fertig.
2. Grosse Brüste habens schwerer
Grosse Brüste sind automatisch schwerer. Mit etwas breiteren Trägern verteilt sich das Gewicht besser. Bügel-BHs geben mehr Halt. Auch ein höherer Mittelsteg und ein etwas breiteres Unterbrustband sorgen für Halt und eine wohlgeformte Brust.
3. Klein wird grösser
Auch bei kleineren Brüsten müssen die BHs passen, das mit dem Stützen relativiert sich aber, weil eine kleine Brust logischerweise auch weniger Gewicht hat. Hier geht’s mehr um eine schöne Form oder etwas mehr Volumen. Das holen wir uns mit gepolsterten BHs oder Push-ups. Wer das nicht möchte, greift zum Bralette. Vorteile bei kleinen Brüsten: Es hat automatisch mehr Auswahl.
4. Der erste Haken ist erstmal unser Freund
Durchs Anziehen leiert das Gummiband mit der Zeit aus. Drum erst mal lieber das erste Häkchen einhaken. Dann sind da noch zwei Optionen für später übrig.
5. Der Tumbler ist des BHs Feind.
Das gilt immer. Beim Waschen die Anleitung beachten und den BH (vor allem den mit Bügeln) immer in einem Wäschesäckchen verstauen. Rutscht der Bügel aus einem Teil mal raus, ist die Waschmaschine hin. Das kostet mehr als ein Wäschesack.
6. Ein BH hat eine Lebensdauer
Im Durchschnitt hält ein BH ein Jahr. Natürlich hängt das davon ab, wie häufig man den Lieblings-BH aus der Schublade zieht. Aber so als Richtwert – das Lieblingsteil von früher (oder ganz, ganz früher) lieber mal austauschen, die ausgeleierten Träger und Bänder können sonst zur Rückenfalle werden.
7. Immer mal wieder nachmessen
Wie bei allen anderen Grössen auch: Auch die Brustgrösse verändert sich im Laufe eines Lebens nicht nur einmal. Also lieber mal zwischendurch nachmessen, bevor es in den nächsten Wäscheladen geht.