Urige Hütten, schneebedeckte Berge, rauchende Schornsteine und Tannen, von denen die Flöckchen rieseln: «Chanel in the Snow» war das Motto der sehnlichst erwarteten Herbst/Winter 2019/2020 Show von Chanel in Paris. Die letzte Kollektion unter der kreativen Leitung von Karl Lagerfeld, die erste nach seinem tragischen Tod am 19. Februar.
Aus dem «Chalet Gardenia» am Anfang des eingeschneiten Laufstegs schritten die Models empor, formierten sich rechts und links der Hütte als dem Winter trotzende Einheit. Dann: eine Schweigeminute. Für Karl den Grossen, der zum zweiten Mal nicht wie gewohnt nach dem Finale winkend die Show abschliessen würde. Die andächtige Stille wird von seiner Stimme durchbrochen, eine Tonaufnahme, in der der Designer seine Anfänge bei dem legendären Modehaus Revue passieren lässt.
Auftritt Cara Delevingne. Die Muse des Modezaren eröffnet die Show. Die Looks sind … typisch Chanel. Tweed mit Karos und grossen Goldknöpfen, Hahnentritt, Hüte, Ketten über Ketten und weite Silhouetten. Dazwischen mischen sich alpine Outfits in Knallbonbonfarben, plüschige Taschen und befellte Moonboots. Das Bild der Bergidylle ist perfekt als zum Finale David Bowies «Heroes» ertönt und die Models noch einmal gemeinsam vom Chalet aus durch den Schnee schreiten. Mit Tränen in den Augen.