Erst waren da die French Girls, die den Cardigan im vergangenen Jahr zu ihrer Sommergarderobe erklärten und ihn, solo getragen, zum sexiesten Trend des Jahres machen. Dann kam Katie Holmes und setzte mit ihren «Bradigan» noch eins oben drauf. Und nun, nur ein paar Wochen später, stehen wir da und sind plötzlich alle verrückt nach dem Kleidungsstück, das wir viele Jahre nur aus den Versandkatalogen kannten, die bei unserer Omi auf dem Couchtisch lagen. Wie kommts?
Der bessere Pullover
Nun, der Cardigan ist prinzipiell nichts weiter als der coolere Pullover. Wieso? Er erlaubt uns zum Beispiel, unsere Sommergarderobe weiterhin zu tragen. T-Shirt und Jeans, Cardigan drüber, schon sind für den Herbst gewappnet. Wird es richtig kalt, können auch ein Longsleeve oder ein Rolli gelayert werden, und auch Strick auf Strick funktioniert hervorragend. Wer nicht will, muss bei einem Modell, das lang genug ist, nicht mal eine Hose anziehen (die Damen in der Galerie beweisen das eindrucksvoll). Ausserdem ist die Strickjacke ein bisschen näher an der Kuscheldecke als so ein schnöder Pulli. Wenn wir auf dem Bürostuhl frieren, drehen wir den Cardigan einfach um und fühlen uns augenblicklich wieder wie im heimischen Bett. Okay, das ist ein bisschen geflunkert. Aber auf jeden Fall fühlen wir uns zugedeckt, geborgen und gewärmt. Wie eine Umarmung zum Anziehen quasi. Und: Sollte es dann wider erwarten plötzlich doch total heiss werden (beim abendlichen Apéro, einem Date oder – die Autorin spricht aus eigener Erfahrung – beim spontanen Ausflug in die Karaoke-Bar), ist der Cardigan im Nu ausgezogen und in die Ecke geschmissen. Das geht komplett skandalfrei, denn: Anders als beim Pulli tragen wir beim Cardigan in 95 Prozent der Fälle etwas drunter.
Überzeugt? Dann gilt es eigentlich nur noch, ein Modell zu finden, bei dem euch nur schon beim Hinsehen ganz warm ums Herz und den Oberkörper wird. Wie wäre es mit diesen hier?