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Wieso tun die sich das an?

Zu enges Kleid bodigt Elle Fanning

Die Linie zwischen eng und zu eng ist oft recht fein. Das bekam Schauspielerin Elle Fanning in Cannes zu spüren.

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Eigentlich kann man sich da nur wundern: Oversize liegt im Trend und bequem ist auch das neue Sexy. Und doch quetscht sich dann und wann eine Berühmtheit in ein zu enges Kleid. So eng, dass der Körper nicht mehr mitspielt. Aktuellstes Beispiel: Am Chopard Trophy Dinner in Cannes musste sich Elle Fanning ihrem Kleid beugen. Sie fiel ohnmächtig vom Stuhl. Auf Instagram schreibt die Schauspielerin: «Ups, ich bin heute Abend in meinem 1950er Prom-Dress in Ohnmacht gefallen.» Es habe am Kleid und ihrer Periode gelegen, wie sie mit den Hashtags #DressTooTight und #TimeOfTheMonth ihre Unpässlichkeit begründet.

Schwester Dakota eilte sofort zu Hilfe und das Security-Personal (die neuen Helfer in Not) transportierten die Damen ab. Elle gehts übrigens wieder gut. Und doch: Himmel Herrgott, warum tut ihr euch das an? Sich in ein zu enges Kleid zu quetschen, ist jetzt wirklich keine schlaue Entscheidung. Wenns nicht passt, passts nicht. So ist das Leben. Und sich in zu stramme Kleider einnähen zu lassen, ist eine Praxis, die im Prinzip nur Mariah Carey immer noch nicht hinter sich gelassen hat.

Vorausgesetzt, gesunder Menschenverstand zählt auch etwas im Celebrity-Business, macht diese Herangehensweise ans Outfit oft the Day überhaupt keinen Sinn. Auch wenn schmale Taillen gerade auch in sind. Dem Trend erlag auch Kim Kardashian an der diesjährigen Met-Gala. Ihr Thierry Mugler Kleid war dermassen eng, dass sie sich stundenlang nicht hinsetzen konnte und sich ihre Notdurft ebenso verklemmen musste, wie vermutlich die Köstlichkeiten, die an einem rauschenden Fest wie der Met Gala üblicherweise serviert werden.

Ist Herumstehen das neue Dinnieren?

Wir sind da raus. Ist es nicht der Sinn einer Dinner-Party, auch zu essen? Und wäre sich zum Essen hinsetzen nicht auch eine recht praktische Idee? Da trompeten Stars und Sternchen bei jeder Gelegenheit Body-Positivity-Parolen in die Welt hinaus und doch fallen sie wegen zu enger Kleider vom Stuhl. 2003 veröffentlichten die Black Eyed Peas ihren Hit-Song «Where is the Love?» Da sangen sie: «Can you practice what you preachin’?» Eine recht gescheite Idee. Doch wie bei allen gescheiten Ideen, versteckt sich irgendwo ein «aber» im Gebüsch.

Denn Gäste wie Elle Fanning oder Kim Kardashian sind bei Galas oder eleganten Dinners in der Regel nicht zum Essen da. Sie repräsentieren, sind Ambassadorinnen oder basteln an ihrer Marke. Das Wort Marke impliziert bereits: Uns wird an grossen VIP-Anlässen immer eine ganz bestimmte Version einer Person präsentiert. Und die hat bei Kim Kardashian in diesem Kontext eben eine Wespentaille. Und Elle Fanning hat sich dazu entschieden, an den Filmfestspielen in Cannes als 50er-Jahre-Leinwandschönheit durchs Leben zu stöckeln.

Ist ja in Ordnung. Die machen das (davon gehen wir jetzt mal schwer aus) freiwillig und es ist Teil ihres Jobs. Nur ums Essen ist es einfach trotzdem schade.

Von Bettina Bendiner am 23. Mai 2019 - 13:36 Uhr