SI Style: Models bestimmen die Trends mit. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?
Ronja Furrer: Momentan geht er in die rockige Richtung. Mich inspirieren Designer wie Balmain oder Isabel Marant. Ich kombiniere lockere Teile mit einer Lederjacke oder -hosen. Der Festivalchic spricht mich optisch an.
Leisten Sie sich auch mal ein Designerstück? Womit liebäugeln Sie aktuell?
Ich shoppe lieber bei Highstreet-Brands wie Zara oder Urban Outfitters, als eine riesige Menge Geld für ein Designerteil liegen zu lassen. Ein teures Stück muss mir länger als eine Saison gefallen. Mit meinem ersten Honorar habe ich mir eine Chanel-Tasche gekauft, die noch heute mein Liebling ist. Demnächst würde ich gern in eine klassische Lederhose von Balmain oder eine Lederjacke von BLK DNM investieren.
Wo werden Sie fündig?
Ich gehe nur selten einkaufen, wenn dann zu BLK DNM, Topshop und Brandy Melville. Mit Department Stores kann ich gar nichts anfangen. Online shoppe ich bei Net-a-porter und All Saints.
Seit mehr als sechs Jahren sind Sie als Model tätig. Worauf sind Sie stolz?
Privat auf mein Mami, weil sie sich mit uns vier Kindern trotz schwierigen Zeiten durchgekämpft hat. Kurz bevor ich mit dem Modeln anfing, haben sich meine Eltern getrennt, und wir waren auf uns allein gestellt. Ich wollte meine Familie finanziell unterstützen, deshalb ging ich bereits mit 14 Jahren nach Paris. Beruflich bin ich stolz darauf, dass ich immer mich selbst geblieben bin und rausgefunden habe, was ich will und was nicht.
Sie kommen viel rum. Gibt es noch Orte, die Sie unbedingt sehen möchten?
Der Machu Picchu in Peru sowie eine Rundreise durch Indien stehen ganz oben auf meiner Liste. Solche Orte öffnen einem die Augen.
Welches Hotel ist Ihnen in schöner Erinnerung geblieben?
Ich hatte vor einiger Zeit ein Shooting im «Le Palais Rhoul» in Marrakesch, das hat mich beeindruckt.
Abseits vom Modeln engagieren Sie sich für sozial Benachteiligte.
Das Sonderschulheim Blumenhaus-Buchegg in meiner Heimat Solothurn liegt mir besonders am Herzen. Meine Tante arbeitet dort mit behinderten Kindern. Momentan hat das Heim Platzprobleme und muss ausgebaut werden, deshalb beteilige ich mich finanziell und versuche, Spenden einzuholen. Ich besuche die Kinder so oft ich kann.
Wann waren Sie zuletzt richtig glücklich?
Als ich vorgestern in der Schweiz gelandet bin. Ich liebe es, nach Hause zu kommen.
Die Nr. 1 auf Ihrem iPod?
Aktuell «Get Lucky» von Daft Punk.
Wie halten Sie sich fit?
Zweimal die Woche praktiziere ich mit einem Privatlehrer Pilates. Gruppenkurse sind nichts für mich, da mache ich nur halbpatzig mit (lacht). Zusätzlich trainiere ich ab und zu mit einem Personal Trainer im Gym. Ich brauche jemanden, der mich anspornt.
Ihr Sixpack ist beeindruckend...
… ach, das sieht man nur dann, wenn ich wirklich hart trainiere. Am Bauch bekomme ich eben am schnellsten Muskeln. Bei Unterwäsche-Shootings sind die dann jedoch nicht so gern gesehen.
Halten Sie vor einem wichtigen Job strikt Diät?
Ich muss natürlich gut aussehen und gewisse Masse haben. Ich habe aber keine Lust mehr, mich runter zu hungern. Ich bin eine Frau und kein Kind und habe entsprechende Kurven. Ich eigne mich darum besser für Editorials und Werbung als für den Laufsteg. Mit Schauen verdient man ohnehin nichts, und in zehn Jahren interessiert es mich, wieviel Geld ich auf dem Konto habe.
Wie sieht Ihre Beautyroutine aus?
Ich benutze weder Hautcreme noch Make-up. Meist bleibe ich ungeschminkt, Mascara ist das höchste der Gefühle. Einen Concealer gegen die Augenringe sollte ich mir demnächst aber zulegen.
Seit 2011 sind Sie sesshaft in New York. Wie wohnen Sie?
Zurzeit mit einem Freund in Soho, in einer winzigen 2.5-Zimmer-Wohnung. Ab August habe ich meine eigene Wohnung. Ich mag es simpel und heimelig mit Kerzen.
Wo verbringen Sie viel Zeit in New York?
Soho und East Village sind meine Lieblingsquartiere. In Brooklyn und Williamsburg geniesse ich die Ruhe am Wasser. Ins Café Mogador gehe ich brunchen. Das Hudson Clearwater ist mein Lieblingsrestaurant.
Welche Spots sind momentan besonders angesagt im Big Apple?
Klubs wie der Boom Boom Room und Le Bain im Standard Hotel oder Le Baron. Die wilden Party-Zeiten habe ich aber hinter mir. Heute gehe ich gemütlich essen, zum Beispiel im Acme. Lunch nehme ich im Café Habana, wo Mais mit Paprika und Käse serviert wird.
Wo trifft man Sie in Zürich?
Ich habe kürzlich das Café Babus an der Löwenstrasse entdeckt, das ist total herzig.