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Zum Frauenstreik

10 starke Frauen, die wir bewundern

Am 14. Juni gehen wir auf die Strasse und streiken. Die Style-Redaktion verrät, welche Frauen sie inspiriert, bestärkt, ermutigt und teilt ihre zehn Favoriten in Sachen Girl Power. 

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Girl Power
Getty Images
10 starke Frauen, die wir bewundern
Dukas

Einige meiner feministischen Ikonen sind fiktiv (Miss Mary Long, Comic-Heldin Valentina) oder tot (Queen Mum, Coco Chanel, Louise Brooks). Bei den lebenden und werktätigen ist es Tanja Grandits, die Spitzenköchin aus Basel. Nicht nur, dass sie die beste Köchin von allen ist (Sorry, Mama!), sie ist ausserdem einer der freundlichsten, engagiertesten und entspanntesten Menschen, die ich je kennenlernen durfte.
Anita Lehmeier, Senior Textchefin

Mirna Funk, beispielsweise

Mir geht das Herz über, wenn ich Frances McDormands letztjährige Oscar-Dankesrede zum zehnten Mal schaue, oder Alexandria Ocasio-Cortez’ weisses Cape bewundere. Aber viel näher an meiner Realität sind Frauen wie die deutsche Journalistin und Autorin Mirna Funk. Sie nimmt seit einigen Monaten nur noch an Podien teil, an denen die Hälfte der Gäste weiblich ist. Das bedeutet für sie sicherlich den einen oder anderen Honorar-Ausfall, ist aber ein Exempel dafür, was man selber in seinem Mikrokosmos bewirken kann. Ausserdem hat die alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter ein Bilderbuch über 12 unterschiedliche Familienkonstellationen geschrieben, in dem sie die wichtigste Message überhaupt transportiert: All you need is (family) love, egal von welcher Eltern-Kombination.
Priska Amstutz, Editor

Jane Fonda

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Jane Fonda, eine Feministin? Auf den ersten Blick wissen nur die Wenigsten, was die inzwischen 81-jährige Hollywood-Schönheit alles für die Frauenwelt geleistet hat. In den 1960ern setzte sie sich als Aktivistin gegen den Vietnamkrieg ein und später gegen den Irakkrieg. Dass sie von den Medien dafür nicht nur Zustimmung erhielt, war ihr egal. Genauso egal, wie das Drama über ihre Fitnessvideos aus den 1970ern – zu sexy, zu viele Muskeln, hiess es damals. Was früher so verurteilt war, ist heute, dank Jane Fonda, zu Normalität geworden. Danke für deine #girlpower.
Denise Kühn, Editor Online

Mein Mann – und Patti Smith

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Solang es einen Frauentag gibt, ist in Sachen «Girl Power» noch viel zu tun. Wie wäre es denn, sich ganzjährig gegenseitig zu unterstützen? Mir graut schon jetzt vor den Empowerment-Sprüchen auf Social Media, wenn gleichzeitig über die dicke Tante auf der Yogamatte vor einem gelästert wird. Über die berufstätige Mutter, die mal wieder beim kranken Kind daheim ist oder die, die Vollzeit arbeitet. Über die, die zu kurze Röcke trägt oder die Nase zu hoch. Über die, die Karriere machen will oder einfach öfter einen drauf. Mich bestärkt in Sachen (weiblicher) Lebensentwurf tatsächlich am meisten ein Mann – und zwar mein Lebenspartner. Dem nicht erst erklärt werden musste, dass er zu unserer Familie den gleichen Teil beizusteuern hat, wie ich. Der unserer Tochter vorlebt, dass Männer auch kochen, weinen und sich kümmern können. Und so viel mehr zum «Empowerment» beiträgt als jeder doofe Insta-Spruch. Ansonsten halte ich es mit der von mir bewunderten Patti Smith: People have the Power!
Leoni Hof, Kulturredaktorin Bolero

Beatrice Oeri

Die notwendigen Mittel, um sich ausschliesslich schöngeistigen Projekten zu widmen, hätte sie. Doch die Roche-Milliardärserbin widmet sich unentwegt Projekten wie der «Tageswoche», steht im Jazzclub «Bird’s Eye» selbst an der Kasse und greift nicht selten zum Putzlappen, hat die Wohnbaustiftung «Habitat» gegründet und ist in ihrer Person eine äusserst bescheidene und ganz normale Frau mit grossem Verantwortungsbewusstsein geblieben.
Susanne Märki, Bildredaktion

Margarete Stokowski, Kolumnistin

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Hat sie Recht, die Leoni (siehe Text oben). So lang es den Frauentag braucht, empfehle ich die Kolumnen von Margarete Stokowski auf Spiegel Online zu lesen. Die Berlinerin haut einem ungefiltert, in ihrer ganz trockenen Art und einer unterhaltsam-ironischen Weise Fragen um die Ohren, die uns regelmässig zwingen, unser Handeln und Denken zu überdenken. Wie zum Beispiel: «Brauchen wir Frauenquoten? Natürlich nicht. Man muss nicht für die Quote sein, man kann auch einfach warten und sterben, bevor es Gleichberechtigung gibt. Geht auch.»
Rahel Zingg, Junior Editor

Meine Mutter

Sie ist 93, liess nie etwas an ihrem Gesicht machen und ist für mich dennoch immer noch wunderschön. Natürlich hat sie schon, als ich ein kleines Mädchen war, immer fleissig gecremt, und ich habe noch nie gesehen, dass sie ungeschminkt aus dem Haus gegangen ist. Bis heute. Meine Mutter steht stellvertretend für eine Generation von Frauen, die in einer Zeit lebten, in der Stil und Anstand gross geschrieben wurde. Wie man sich anzog, welches Bild man nach aussen hin abgab, waren wichtig. Das könnte man auch negativ auslegen, aber ich meine, und ich kann es mit meinen eigenen Augen sehen, dass diese Haltung eine grosse Hilfe darstellt, wenn es aufs Alter zugeht. Meine Mutter jedenfalls hat es mit Würde und Disziplin genommen. Ihre Falten, die sich weich und inzwischen immer zahlreicher über ihr Gesicht ziehen, zeugen nicht von Müdigkeit, sondern immer noch von einer Lust aufs Leben.
Christine Marie Halter-Oppelt, Design Editor

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Eine Million Abonnenten hat sie auf Instagram, und schaut man sich ihre Street-Style-Bilder an, könnte man glatt denken, sie sei «nur» ein weiterer (wenn auch ziemlich stilsicherer) Influencer. Stattdessen hat Maria Hatzistefanis vor 16 Jahren mit Rodial mal eben eine der erfolgreichsten Luxus-Beauty-Brands der letzten Jahre aus dem Boden gestampft. Als eine der ersten hat sie erkannt, wie wichtig Social Media für ein Unternehmen sein kann und wie man es möglichst effektiv nutzt. Mittlerweile ist die gebürtige Griechin zusätzlich CEO der Make-up-Linie Nip and Fab und hat ein ganzes Buch darüber geschrieben, wie man zum «Overnight Success» wird. Quasi nebenbei managed sie noch ihre Familie mit zwei Kids und sieht bei all dem so gut aus, dass man sofort in die Stadt rennen, ihr Buch und die komplette Produktlinie ihrer Beauty-Brand kaufen will. Ein ziemlich bewundernswerter #girlboss, finde ich.
Malin Mueller, Online Editor

Sabine von Dirke

Nicht ein Wort habe ich verstanden, als ich zum ersten Mal ihren Kurs zum Thema postmoderne Theorien besucht habe. Und als wir zum Abschluss Zoolander mit Ben Stiller angeschaut haben, war mir immer noch einiges bis alles rätselhaft. Aber, und das war genau der Punkt: Ich wollte mehr darüber erfahren. Sabine von Dirke war meine Professorin. Sie liess sich weder auf irgendwelche männlichen Machtspielchen an der Uni ein, noch von Eltern erpressen, die dachten hohe Studiengebühren seien ein Garant für gute Noten: «Grades are not negotiable!». Sie hatte eine Meinung und diese auch vertreten. Sie hat keine Unterschiede gemacht. Rasse, Klasse, Geschlecht – das war eh alles ein gesellschaftliches Konstrukt. Aber sie hat immer sehr genau hingesehen. Und sie hat in mir die Lust am Denken, am Hinterfragen geweckt. Wenn ich gross bin, möchte ich wie Sabine von Dirke sein. Minus die olivgrünen Gummistiefeletten, aber das war wirklich auch ihre einzige «Schwäche».
Katrin Montiegel, Textchefin

Alexandria Ocasio-Cortez

Alexandria Ocasio-Cortez
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Denkt man an den US-Kongress, denkt man an alte Herren in grauen Anzügen. Vielleicht, mit ganz viel Fantasie, mal an die eine oder andere ältere Dame im langweilig-adretten Kostüm. Alexandria Ocasio-Cortez aber ist 29 Jahre alt, trägt mit Vorliebe Farbe, roten Lippenstift und grosse Kreolen, hat Visionen, keine Angst, für diese einzustehen und nimmt auf ihrem Weg nach ganz oben auch gerne mal den Präsidenten aufs Korn. Sie ist intelligent, mutig und mit Absicht authentisch, denn «White Dudes running the World» gibt es ihrer Meinung nach genug, da muss sie sich nicht auch noch wie einer verhalten. Amen! Alexandria Ocasio-Cortez for President!
Laura Scholz, stv Leitung Online 

Von Style am 8. März 2019 - 11:15 Uhr, aktualisiert 8. März 2019 - 16:10 Uhr