New York: «Breakfast at Tiffany’s»
Holly Golightly ist etwas lost. Nicht in New York, sondern im Leben. Sie besucht regelmässig blauäugig einen Ganoven im Gefängnis, schmeisst rauschende Soirées und hofft, dass sie früher oder später ein wohl situierter Herr in die Ehe retten wird. Bis dahin hockt sie in ihrer kleinen unmöblierten Wohnung mit namenlosem Kater und verwinkelter Feuerleiter. Letztere führt zu ihrem neuen Nachbarn Paul Varjak, der sich Hals über Kopf in Holly verliebt und sie vor sich selber retten möchte.
Die kompliziert-komische Liebesgeschichte ist zwar schon von 1961, wird aber wirklich niemals alt. Ebenso wenig wie New York als unendlich schöne Kulisse. Wer Audrey Hepburn noch nie vor Tiffany’s Gipfeli hat frühstücken sehen, der holt das jetzt am besten schleunigst nach.
Paris: «Midnight in Paris»
Woody Allen macht als Mensch nun wirklich nicht alles richtig, als Filmemacher schon. Zum Beispiel Owen Wilson durchs nächtliche Paris vom Heute in die 1920er schicken. «Midnight in Paris» könnte unserem Wunsch, der Realität zu entfliehen, nicht gerechter werden. Der Eiffelturm, die Seine, Marion Cotillard, schwingende Kleider, ein schweigsamer Pablo Picasso, … ihr versteht nur Bahnhof? Dann springt auf den nächsten Zug und ruckelt nach Paris.
Rom: «Illuminati»
Von Verschwörungstheorien sollten wir zwar derzeit besser die Finger lassen, von Tom Hanks können wir aber nicht genug bekommen. Der Schauspieler und seine Frau gehören zu den Corona-Infizierten, machen mit ihren regelmässigen Updates aber Mut und gute Laune. Also folgen wir Pre-Corona-Tom nach Rom und schauen gebannt zu, wie er durch sämtliche Gassen und Sehenswürdigkeiten jagt, um den Illuminati auf die Spur zu kommen.
Berlin: «Oh Boy»
In Berlin wird am liebsten gefeiert oder ein Start-up gegründet. Manchmal läuft aber auch in der deutschen Hauptstadt alles so richtig scheisse. Tom Schilling aka Niko kann davon ein Lied singen. Eigentlich möchte der Studienabrecher einfach nur einen Kaffee trinken. Stattdessen fängt er sich eine fiese Standpauke von seinem Vater ein, verliert seinen Führerschein, wird verprügelt und trifft eine alte Klassenkameradin, die … sagen wir «schwierig» ist. Obwohl da wirklich nichts rund läuft, möchte man nichts mehr, als ebenfalls durch die schwarz-weissen Strassen von Berlin schlendern, und hoffen, dass das mit dem Kaffee für einen selber irgendwie besser ausgeht.
Tokio: «Lost in Translation»
Sofia Coppola hat ein Talent: Filme, in denen eigentlich nicht viel passiert, zu absoluten Lieblingsstreifen machen. Hauptsächlich sitzen ihre Protagonisten Bob (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) nämlich nur rum und langweilen sich. Kommt euch bekannt vor? Ihr Vorteil: Sie dürfen raus. Und so stolpert das ungleiche Paar durch ein kunterbuntes und doch irgendwie eintöniges Tokio, um für einen Moment ihren Beziehungen und Problemen zu entkommen. Wir fragen noch mal: Kommt euch bekannt vor? Also: schauen!
Überall: «The Secret Life of Walter Mitty»
Ben Stiller schickt uns nicht an einen bestimmten Ort, sondern gefühlt einmal rund um die Welt. Wir reisen nach Grönland, springen aus Helikoptern, kämpfen mit Haien, fahren mit dem Longboard durch Island, … «The Secret Life of Walter Mitty» ist einer der schönsten Filme für alle, die zu Hause sind, aber gerne woanders wären. Es könnte passieren, dass euer Fernweh hinterher noch viel schlimmer ist, trotzdem lohnt es sich, 114 Minuten eurer gerade so massenhaften Zeit in dieses kleine Abenteuer zu investieren. Versprochen!