Gut ein Drittel des Tages verbringen wir mit Schlafen. Im Durchschnitt sind das auf das Leben hochgerechnet 28 Jahre. Verschlafen wir es also? Könnte man anhand dieser Zahlen durchaus denken. Doch kommt der Mensch gar nicht um die nächtliche Ruhe herum. Nachts passieren im Körper lebenswichtige Prozesse: Wachstumshormone zur Zellerneuerung entstehen, Organe und Knochen erhalten ihre wohlverdiente Erholung, das Gehirn verarbeitet die Eindrücke des Tages und das Immunsystem erhält neue Abwehrkräfte. Ein ausreichender und gesunder Schlaf ist also unabdingbar.
Doch was, wenn es damit nicht so richtig klappen will? Schliesslich haben rund ein Viertel aller Schweizer*innen Probleme beim Einschlafen, erwachen zu früh oder gar zu oft. Die Sleep Suite Experience im The Alpina Gstaad will genau gegen diese Probleme angehen. Mit einer Kombination aus persönlichen Beratungsgesprächen, Entspannungs- und Atemübungen, einer temperaturregulierenden Matratze, schlaffördernden Menüs, CBD-Tropfen, einer Blaulichtfilterbrille und ätherischen Ölen macht es sich das Programm zum Ziel, einen gesunden Schlaf zu fördern. Ich war vor Ort und durfte die Sleep Suite Experience für drei Tage testen.
Tschüss Ablenkung
Kein Wlan, Fernsehen und alkoholhaltige Getränke in der Minibar. Die Message ist gleich zu Beginn klar: Ich bin hier nicht zum Spass, sondern in einem (sehr luxuriösen) Retreat. Alles, was ich in den nächsten Tagen erleben und konsumieren sollte, hat die Aufgabe, eine ultimative nächtliche Erholung zu erzeugen. Begonnen hat der Aufenthalt mit einer Analyse meines Schlafverhaltens. Was sind meine Probleme, wie kann ich sie lösen? In meinem Fall lautet das Problem: ein zu leichter Schlaf. Neben diversen anderen Tipps wurde mir dazu geraten, schleunigst das Smartphone aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Aber dazu später mehr.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es mit einer privaten Yoga-Nidra-Einheit weiter. Mit Yoga, wie man es kennt, hat diese Form allerdings weniger zu tun. Fast während der ganzen Stunde lag ich rücklings auf einer gepolsterten Matte. Der Fokus lag auf dem Atem. Zwischendurch wurde ich zusätzlich mit einer Klangschale beschallt. Ein Traum! Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich schlief zwar nicht ein, doch befanden sich mein Körper und Geist während und nach der Prozedur in einem solchen Ruhezustand, wie ich ihn bisher noch nicht erlebt hatte.
Schlaf, Kindlein, schlaf
Das schlaffördernde 3-Gang-Dinner auf dem Zimmer katapultierte mich dann endgültig ins Land der Träume. Und wie! Dank des komplett abdunkelbaren Raums schlief ich ganz ohne zwischendurch aufzuwachen bis in den späten Morgen durch. Ob es an der temperaturregulierenden Matratze lag? Wohl eher an den Treatments und den ausgiebigen Spaziergängen im verschneiten Gstaad. Als ich ein wenig später beim Hotelmanager des Alpina Gstaads meine Skepsis zur sündhaft teuren Matratze äusserte, klärte er mich darüber auf, dass es aber ja eben der springende Punkt sei, nichts zu spüren. Hah!
Und tatsächlich. Auch in der zweiten Nacht musste ich weder frieren noch schwitzen. Die Temperatur war schlicht perfekt und lenkte nicht vom Wesentlichen ab: dem Schlafen. Ich schlief wie ein Stein. Logisch, dass ich von der neugewonnen Ruhe etwas mit nach Hause nehmen wollte. Auch wenn es erschreckend schwerfiel, nach meinem Aufenthalt im Alpina verbannte ich das Smartphone endgültig aus dem Schlafzimmer. Zwar wache ich immer noch hin und wieder auf, doch schlafe ich viel schneller wieder ein. Schliesslich liegt neben mir kein Handy, mit dem ich in Versuchung komme «nur ganz kurz» durch Instagram und Co. zu scrollen. Das Retreat hat mich nicht nur im Hotel besser schlafen lassen, es brauchte auch langfristig mehr Ruhestunden in meinem Leben. Danke!