Was Beyoncé anfasst, wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu Gold. So auch ihr Sportlabel «Ivy Park», mit dem Bey auch abseits vom Musik- und Filmbusiness grosse Erfolge feiert. Der Knackpunkt an der Geschichte: Die Marke gehörte nicht ihr allein. 2016 entstand «Ivy Park» aus einer Zusammenarbeit mit Topshop. 50 Prozent der Anteile hält seitdem das Unternehmen. Bis jetzt. Beyoncé kaufte ihr Label frei und beendete die weitere Zusammenarbeit mit Topshop.
«metoo» in der Modebranche
Der Grund: der Konzern steht durch seinen Chef Sir Philip Green aktuell in der Kritik. Der Modetycoon wird als Weinstein von England bezeichnet und gleich von fünf Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt. Die Krone setzte Green dem Ganzen auf, als er dem Telegraph 650’000 Franken dafür zahlte, nicht über die Anschuldigungen zu berichten. Peter Hain, Abgeordneter der Labour-Partei im Oberhaus des britischen Parlaments, brachte den Skandal schliesslich ans Licht.
Das Aus für Beyoncé und Green
Für Beyoncé, die sich seit Jahren öffentlich für den Feminismus einsetzt, dürften die Anschuldigungen ein rotes Tuch sein. Aber auch der Druck von Aussen war beträchtlich. Zahlreiche Kundinnen beschlossen einen Boykott der Marke. Schliesslich zog die Sängerin die Konsequenzen. Ein Sprecher gab zu Protokoll:
Nach fast einem Jahr der Verhandlungen, hat [Beyoncés] Parkwood nun 100 Prozent der Ivy Park Marke erlangt.
Nachdem die bereits getätigten Bestellungen verkauft sind, wird der Verkauf bei Topshop komplett eingestellt werden. Damit ist Beyoncé die zweite innerhalb von wenigen Tagen, die ihre Verbindungen zu Green kappt. Kurz zuvor hatte auch der «Britain’s Got Talent»-Juror Simon Cowell bekannt gegeben, nicht mehr mit dem Topshop-Boss zusammenzuarbeiten, da er «toxische» Menschen aus seinem Unternehmen entfernen wolle. Zuvor war dieser Teil von Cowells Produktionsfirma gewesen.